Sonntag, 16. September 2012

Leben im Hostel

Der Ein oder Andere von Euch wird sich sicherlich fragen, wie es denn so in einem Hostel bzw. Backpacker zugeht. 


Deshalb habe ich mir überlegt Euch einen kleinen Einblick dazu zu geben.

Begriffe
  • For free = umsonst, ist ein Begriff den ich hier kurz, vor allem für Omas und Opas übersetzen will. 
  • Dorm = Schlafsaal
  • Backpacker oder Hostel = Unterkunft für Rucksacktouristen 
  • Backpacker wird ebenfalls für einen Rucksacktouristen verwendet. Somit sind Andre und ich Backpacker die in einem Backpacker wohnen. Wie Kölner die in Köln wohnen, eigentlich ganz einfach. 

Das Viertel Kings Cross
In diesem Viertel befinden sich sehr viele Hostels, Cafés, Restaurants und Pubs (Kneipen) und ein wenig Rotlichtviertel ist auch dabei. Vor allem am Wochenende tummelt sich auf der Darlinghurst Road alles bunt durcheinander, eine äußerst interessante Mischung deren Beobachtung recht amüsant ist.

Mit dieser Tafel wirbt der Pub O´Malley´s um seine Kunden. Wir waren noch nicht da.

An welchem Tag würdet Ihr hingehen?


Unser Hostel unser derzeitiges Heim
Unser aktuelles Heim ist das Kings Cross Backpacker.

  
Wollt Ihr wissen wie es Drinnen aussieht? Dann kommt mal mit rein. Erst muss Andre allerdings der Sicherheitscode eingegeben.


Wohnzimmer  
Wir befinden uns im Living Room (Wohnzimmer). Die Rezeption ist ebenfalls hier zu finden. Ein Flachbildschirm, der so ziemlich die ganze Zeit an ist, zeigt zu unserer großen Freude u.a. Big Bang Theory, How I met your Mother, Friends und andere nette Sitcoms. Letztens haben wir doch tatsächlich die ADAC Rallye Stein und Wein rund um Trier im Fernsehen nachverfolgen können. Hier sitzen immer alle mit ihren Laptops rum. Auf dem Sofa wurde auch schon der ein oder andere Kater nach dem Check-out auskuriert, nein, wir waren das nicht.

 

Im Wohnzimmer ist eine Tafel mit den täglichen Aktivitäten aufgestellt. So ist montags z.B. Movie Night (Videoabend) und es gibt heißen Kakao und Marshmallows gratis. Dienstags geht es in die Worldbar, hier ist der Eintritt und der Willkommensdrink für Umme. Wie ihr seht, gibt es jede Menge umsonst. Hinter der Tafel an der Wand werden viele Aktivitäten und Touren rund um Sydney oder in Australien angeboten, die kosten leider Geld.


Die Küche, mein neues Reich als Hausfrau
In der Küche befinden sich einzelne Fächer in denen jeder Gast seine Lebensmittel aufbewahren kann. Diese Fächer müssen beschriftet werden, sonst ist das Essen so gut wie Freiwild für jedermann.

Unser Fach ist das unten in der Mitte, lecker Möhrchen


Es kann auch passieren, dass nicht gekennzeichnete, herrenlose Lebensmittel im Fach "Free to use" landen und somit auch wieder Freiwild für jedermann sind. Im Gebiet "For Free" haben wir schon leckere Nudeln gejagt die mit Garnelen, Knoblauch, Olivenöl, Zitronensaft und frischem Spinat verfeinert wurden. Dazu ein Glas fruchtiger Weißwein. Wie ihr seht, können wir es uns auch mit schmalem Budget gutgehen lassen.


Heute gibt es Spaghetti Bolognese, eines unserer Lieblingsgerichte. Zu Gast Jan, denn für sich alleine Kochen ist doof. An diesem Tag gab es auch noch bei drei anderen im Hostel Spaghetti Bolognese, ein sehr beliebtes Gericht.
Vorne links im Bild, etwas schwer zu erkennen, Kaffee, Tee, Zucker und Milch, natürlich for free.

Typische Hausfrau am Herd
Herkömmliche Erziehungsmethoden
Wenn man mit dem Kochen fertig ist, dann muss abgespült werden. Wenn es häufiger vorkommt, dass dieser Regel nicht nachgekommen wird, kann es sein, dass über der Spüle das folgende Schild zu finden ist:

"Mach deinen Abwasch und trockne das Geschirr ab! Wenn die Küche konstant voll mit schmutzigem Geschirr, Töpfen und Pfannen ist wird das Internet und  Fernsehen abgeschaltet." 

Was glaubt ihr? Hat es funktioniert? Aber selbstverständlich, denn wir Backpacker sind ohne unsere Laptops und das Internet nicht überlebensfähig. 



Ess- und Computerzimmer
Zum Frühstück, welches for free ist, gibt es Cerealien, Toastbrot, Marmelade, Margarine, Peanutbutter und Milch. Es gibt einen Deutschen Tisch, der zurzeit aus Julian, Jan, Andre und mir besteht. Außerdem gibt es noch einen Englischen und einen Französischen Tisch, irgendwie raufen sich dann doch die Leute aus den eigenen Nationen zusammen. Aber es gibt natürlich auch regen interkulturellen Austausch. Heute sind noch 4 Deutsche ins Hostel gekommen, mal sehen was passiert.

Hier hocken auch immer alle mit ihren Laptops, gerade ist es leer

Im Esszimmer befinden sich die riesigen Kühlschränke in denen wir ebenfalls unsere Lebensmittel aufbewahren. Alles fein säuberlich in einer schönen, natürlich mit unseren Namen beschrifteten Tasche. Eine Gefriertruhe gibt es auch, trotz Beschriftung wurden hieraus meine leckeren Crumpet (Art von Toast) geklaut, wenn ich den erwische!!!

Ebenfalls im Esszimmer zu finden, ein Schwarzes Brett mit Jobangeboten, welches ich immer fleißig für Andre studiere, damit er bald Arbeit findet.


Alles vollkommen für umsonst
In der Kiste unter dem Tisch gibt es Klamotten und Accessoires for free. Dieses Kleid und diese Sonnenbrille könnte ich für ganz umsonst haben, will ich aber nicht. Ich habe mir stattdessen ein paar Shorts genommen. Jan hat ein paar Sicherheitsschuhe und einen Bauarbeiterhelm gefunden. Hier auf den Baustellen herrschen strenge Regeln, sonst drohen satte Strafen. Bevor man einen solchen Job antritt muss man einen eintägigen Sicherheitskurs machen, der kostet 100 Dollar und das Zertifikat nennt sich dann White Card (weiße Karte).

Neues Outfit gefällig?

Wohin gehen wir denn mal als nächstes? Vielleicht auf die Dachterrasse und in den Hauswirtschaftsraum?

Dachterrasse und Hauswirtschaftsraum


Hier, in diesem Hauswirtschaftsraum, habe ich unserer Wäsche den herrlich, zarten Roséton verpasst. Auf dem Bild zu sehen, der Corpus Delicti, das orange T-Shirt von unserer Pampastour in Bolivien und die Superhausfrau. 


























Nach meinen Pflichten als Hausfrau, kann ich mich gemütlich auf der Dachterrasse entspannen.

 .... oder Blödsinn machen....


























Jetzt seid ihr bestimmt schon gespannt wo wir schlafen, oder?

Unser Dorm
Nach den ersten drei Nächten im 10er Dorm konnten wir glücklicherweise ins 8er Dorm umziehen, das hatte gleich mehrere Vorteile: hellerer Raum, weniger Leute, es stinkt nicht, bisher kein Schnarch-Weltmeister (das ist der tollste von allen Vorteilen), gleicher Preis. Es ist ein Englisch-Deutsches Zimmer, im Moment steht es 3:5.

So jetzt aber, hier geht es rein ...


Und so sieht es aus. 
Ich kann mir schon vorstellen was meine Mutter dazu sagt: "Oh mein Gott." mein Vater würde sagen: "Dann kannst Du doch besser zu Mama und Papa nach Hause kommen, da hast Du es besser".


Blick von Oben. Einer von den englischen Jungs hat sogar einen Zebrakoffer, ich habe ihn schon vorgewarnt, dass er sehr gut darauf aufpassen muss. Ich hab auch mal vorsichtig angefragt, ob ich mal mit dem Koffer im botanischen Garten spazieren gehen darf.

Neben Andre der Zebrakoffer

Ein wenig Privatsphäre muss ja auch mal sein, deshalb habe ich mir eine gemütliche Höhle gebaut. 

Ich in meiner Höhle
Meine gemütliche Höhle von Innen mit Blick auf den Zebrakoffer

Wichtige und wertvolle Dinge, außer Andre, werden in den Schließfächern aufbewahrt.


Schließfächer, nicht für Andre geeignet

Die Klos und Duschen sind absolut in Ordnung, hier wurde und wird zurzeit renoviert, so dass hier Einiges schön und neu ist. 

So, das war es mit meinem kleinen Hostelrundgang. Ich hoffe es hat Euch gefallen, bis demnächst mal.


Tschüs und Goodbye!!!


1 Kommentar:

  1. Schönes Hostel habt ihr da! Die Höhle mit dem Blick auf den Zebra-Koffer gefällt mir besonders gut... mal gucken, wie lange sich das "Raub"tier noch beherrschen kann, bevor es zuschlägt ;)

    Liebe Grüße aus Kölle

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