Mittwoch, 5. September 2012

Tango



Was wäre Buenos Aires ohne den Tango. Er entstand Ende des 19. Jahrhunderts in den Rotlichtvierteln in Buenos Aires und musste erst einen Umweg über Europa machen um in Argentinien salonfähig zu werden.

Auf Milongas (Tanzsälen) treffen sich Tangotanzwütige um bis in die frühen Morgenstunden ihr Tanzbein zu schwingen. Dabei ist es egal ob man seinen Tanzpartner direkt mitbringt oder erst Tanzsaal akquiriert. 

 

Neben dem Tanzen an sich spielt das Beobachten eine große Rolle.
Betritt ein paar gemeinsam den Tanzsaal bedeutet das, dass die beiden die Absicht haben nur miteinander zu tanzen. Möchte ein Paar auch getrennt tanzen, dann betritt es nacheinander den Tanzsaal oder der Mann fordert einfach eine andere Frau auf, somit ist dann klar, dass auch seine Partnerin aufgefordert werden darf.

Blickkontakt ist ein weiteres wichtiges Instrument beim Tango Tanzen. Durch direkten Blickkontakt oder Kopfnicken gibt ein Mann einer Frau zu verstehen, dass er sie zum Tanzen auffordert. Nickt diese zurück, wurde der Tanzdeal geschlossen. Ignoriert sie diese Aufforderung muss er sich nach einer Anderen umsehen. Direkte Ansprachen sind ein absolutes Tabu. 
Beim Tanzen hat die Frau dann gar nix mehr zu kamellen, und muss sich ganz nach ihrem Tanzpartner richten. Dieser gibt durch bestimmte Bewegungen die Tanzschritte vor, ganz schön kompliziert. Vielleicht kann man es mit dem Dressurreiten vergleichen, dort werden auch, durch oft kaum sichtbare Paraden, Pferde dazu gebracht bestimmte Dinge zu tun. 
Eine Tanzfolge besteht immer aus vier Tänzen, eine unbekannte Tänzerin wird deshalb oft erst nach dem zweiten Tanz aufgefordert, wenn sie dann doch nicht so dolle ist, ist man sie nach 2 Tänzen wieder los. Es ist unhöflich weniger als 2 Tänze miteinander zu tanzen.



Wir hatten das Glück, dass in unserem Hostel ein Tangoexperte war und uns an einem Abend mit auf eine solche Milonga genommen hat. Dies war eine sehr schöne Alternative zu einer der zahlreichen Tango Shows die hauptsächlich für die Touristen gezeigt werden. Wir hatten eine Menge Spaß an diesem Abend und mussten uns zu Beginn des Abends öfter zurückhalten nicht zu klatschen. Hat sehr viel Spaß gemacht zuzusehen, hier sind wahre Profis am Werk.  


Und hier ein Bild von nem richtigen Superprofi, wenn nicht Weltstar. Immer schön auf die Füße ... schauen, nicht treten, gell!





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