Am 20. Mai machten wir uns auf unsere Weiterreise nach Nicaragua. In den kommenden 2 Tagen sollten wir 6 Grenzübergänge passieren. Von Guatemala nach El Salvador. In San Salvador übernachteten wir in einer gefängnisartigen Unterkunft in einer der fragwürdigsten Umgebung bis jetzt. Hier hatte selbst das Hotel einen bewaffneten Sicherheitsmann und überall hingen Warnschilder um vor der peligroso (gefährlichen) Gegend zu warnen.
Ticabus Terminal und unser Hotel. |
Ich war noch nie im Knast, aber ähnlich stell ich mir es vor. |
Wir hatten zwar seit dem Frühstück nichts Vernünftiges mehr gegessen, aber diesen eindeutigen Hinweisen folgten wir trotz großen Hungers gern. Dazu ist noch zu sagen, dass wir an diesem Abend bereits mit unserem Gepäck vor dem Bus standen und uns zum reservierten Hotel aufmachen wollten. Nur durch Zufall erfuhren wir, dass das richtige Hotel erst an der Endstation beim Ticabus Terminal auf uns wartete. Die meisten Passagiere stiegen hier aus, da sie wussten, dass die Umgebung hier wesentlich sicherer war. Kurz vor dieser Haltestelle hatten wir uns im Bus schon die Nasen an der Fensterscheibe platt gedrückt, weil hier viele leckere Restaurants und Fastfoodläden aneinander standen.
Am nächsten Morgen um 3.30 klingelte der Wecker. Es sollte um 5.00 Uhr weitergehen. Einchecken war bereits um 4.00 Uhr. Überpünktlich um 4.40 Uhr fuhr unser Bus in Richtung Managua in Nicaragua ab. Wir hatten die gleichen Plätze wie am Tag zuvor. Sitz Nr. 31 & 32 direkt unter der tosenden Klimaanlage. Zum Glück sind bei dieser Etappe insgesamt nur 8 Leute im großen Reisebus gewesen, so dass wir uns Plätze aussuchen konnten. Weiter über die Panamericana war dies die gefühlt längste Reise in ein und dem selben Verkehrsmittel. 12 Stunden waren zu überstehen, 17 Stunden hatten wir bereits bei der Reise von Tulum nach San Cristobal überstanden. Bei dieser Fahrt war der Bus allerdings wesentlich komfortabler.
Während der Fahrt sahen wir immer mal wieder Baustellen um die Fahrbahn wieder zweispurig zu machen. Die Fahrspur am Hang war einfach weggerutscht. Als wir dann die Grenze zu Nicaragua erreichten mussten wir unser Gepäck aus dem Bus holen und in das Grenzgebäude schleppen. Hier wurde alles mehr oder weniger gründlich kontrolliert. An der Grenze haben wir uns mit einigen Mitfahrern über die von Buspersonal eingesammelten Ein- & Ausreisegebühren (18 USD) ausgetauscht. Da jeder wohl schon übers Ohr gehauen wurde, und wir laut den Informationen aus dem Reiseführer und Berichten anderer Reisenden nicht auf die 18 USD kamen, machte sich eine Aufruhrstimmung unter den Fahrgästen breit. Hierzu muss gesagt werden, dass wir eine Mexikanerin an Bord hatten die auch sehr gut Englisch sprach. Diese konnte sich mit den Grenzbeamten gut unterhalten. Zum Glück hatten wir unsere Pässe sicher zurück bekommen. Der Aufstand sollte, wie in unserer Gruppe abgesprochen, erst nach Rückgabe der Pässe geprobt werden. :-)
Aber nachdem wir zusammen
mit unseren Pässen die Touristenkarte von Nicaragua in den Händen (Wert
10 USD) hielten, wurde einiges klarer. Die Einreise nach Honduras kostete 3 USD, die Ausreise nix. Darüber hinaus hielten wir eine Quittung in Händen, die uns einen Wert von ca. 2 USD bestätigte (allerdings in Cordoba), irgendwas für die Einreise nach Nicaragua.
Da keiner von uns genaue Infos hatte, was die Übergänge hätten kosten dürfen und wir ggf. nur geringfügig beschissen wurden waren wir friedlicher. Letztendlich konnten wir die verbleibenden 3 USD nicht zuordnen, auch eine nachträgliche Recherche im Internet brachte keine Klarheit, sondern mehr Verwirrung, hier hatten Reisende über unterschiedliche Beträge und Erfahrungen berichtet. Betrogen oder nicht, beim nächsten Grenzübergang sind wir besser vorbereitet.
Als wir abends um ca. 17 Uhr in Managua ankamen stürzten sich 10 Taxifahrer auf uns als wir gerade den Ticabus Terminal verließen. Die Gegend war wie bereits in San Salvador zwielichtig. Wir hatten uns halt für die günstigere Busgesellschaft entschieden. Die Luxusklasse heißt Quality King. Wo man bei denen wohl hält?? Zum Glück war unser Hostel direkt nebenan, nur 50 Meter nach rechts. Nachdem wir unsere Backpacks im Zimmer abgestellt hatten machten wir uns auf um endlich etwas Vernünftiges zu essen. Bis dato hatten wir seit 1,5 Tagen nur von Keksen und Chips ernährt. Wir zogen ein wenig um den Block. Weit und breit nichts zu finden wo wir hätten essen wollen. Große Enttäuschung machte sich breit. Wir kauften im Ticabus Terminal 2 Muffins und verzogen uns zurück ins Hostel. Wir waren einfach nur noch genervt. Wir entschieden uns mit einem Taxi in eine Shopping-Mall fahren zu lassen und bestellten ein Muttertags-Special bei PizzaHut für 3 bis 4 Personen. Hier waren die Magenprobleme ja eigentlich schon im Paket dabei (fettiges Essen und 1,5 Tage nichts gegessen), das war uns aber SCHEISSegal. Hauptsache Futter.
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