Endlich sollte es auf die Insel Ometepe gehen. Hierauf habe ich mich schon besonders gefreut, endlich nochmal mitten in der Natur sein. Bisher hat jeder nur von dieser Insel geschwärmt.
Für Bub und Pedro, schaut genau hin |
Wir machten uns früh morgens auf den Weg, damit wir nicht bei allzu großer Hitze reisen zu müssen. Leider hatten wir bezüglich der Buszeiten falsche Informationen abgespeichert, so dass der nächste Bus erst in über einer Stunde abfahren sollte. Den vorherigen Bus hatten wir um wenige Minuten verpasst, wie doof. Dafür konnten wir auf dem Busbahnhof einiges beobachten, z.B. wie unser Bus von 3 Leuten über eine Stunde lang auf Hochglanz poliert wurde. Deshalb sind diese alten Dinger immer noch recht gut in Schuss.
Beim Entladen eines anderen Busses sahen wir, wie ein Busgehilfe (für das Ein- und Auslanden von Gepäck und das Geld kassieren zuständig) sich an den Waren (Avocados) eines Bauernpärchens bereicherte, diese waren zum Transport auf das Dach verfrachtet worden. Aber vielleicht war das auch die Bezahlung für den Bus, wir wissen es nicht. Wir fanden es nur komisch, dass jemand einfach was aus den Schüsseln nahm, ohne, dass die Besitzer etwas davon mitbekamen. Die anderen Busgehilfen auf den anderen Bussen wurden gleich mit versorgt.
Da wir so früh am Busbahnhof waren, gab es zum Glück Sitzplätze für uns. Nach 1,5 Stunden Fahrt kamen wir in Rivas an, von hier mussten wir ein Taxi zur Fähre nehmen. Schon während des Aussteigens wurden wir von Taxifahrern belagert, die uns die utopischsten Preise (50) an den Kopf warfen. Es sollte nicht mehr als 15 p.P. kosten, wir haben dann 20 gezahlt. So what, ob jetzt 16 Cent (Euro) mehr oder weniger, sch*** egal, wir waren jetzt schon lange unterwegs und es war heiß und wir wollten das nächste Boot noch bekommen.
Am Hafen angekommen hieß es dann, dass das nächste Boot erst in 1,5 Stunden abfährt, na super, wieder warten. Dabei sahen wir diese Stute mit Fohlen frei rumlaufen und ...
diese Sanitäre Meisterleistung. Wahrscheinlich wird der Behälter oben wieder mit Wasser vom Behälter unten aufgefüllt, wir wissen es aber nicht.
Auch wenn es noch vormittags war, haben wir uns erstmal ein kühles Bier und dann noch eins bestellt um uns ein wenig abzukühlen. Zwei Kanadierinnen haben uns dabei Gesellschaft geleistet. Bei unserer Unterhaltung kam raus, dass jeder von uns was anderes bezahlt hat, eine hat sogar fast so viel bezahlt wie Andre und ich zusammen.
Ein klein wenig Spanisch hilft schon bei einer Reise nach Mittelamerkia. Auch ist es immer nützlich hinten im Bus zu sitzen, denn der Geldeinsammler geht von vorne nach hinten um abzukassieren. Wir beobachten dann immer genau was die anderen zahlen und so zahlen wir dann auch immer das, was alle zahlen. Außerdem hängt der Tarif auch immer oben über dem Fahrer aus. Oder man fragt im Hostel was ungefähr ein Taxi von bis kostet.
30 Minuten vor Abfahrt machten wir uns auf in Richtung Boot, was schon recht voll beladen war.
Wir wollten in der Nähe unseres Gepäcks bleiben und so blieben wir oben an Deck, ohne Reling. Die Beladung des Schiffs zu beobachten war sehr interessant. Unsere Rucksäcke lagen ganz am Rand, gerade wollten wir diese dort wegziehen, da kam einer mit nem Seil und hat unsere Fracht doch ein wenig gesichert. Zum ersten Mal haben wir uns über das Gewicht unserer Rucksäcke gefreut, wegen der besseren Bodenhaftung.
Rucksäcke links und Schornstein rechts im Bild |
In der Mitte des Bootes ragte der Schornstein, ein dickeres Metallrohr heraus aus dem tiefschwarzer Qualm kam.
Sind wir eigentlich verrückt auf so ein Boot zu gehen? Naja, wir sind heile angekommen. Man versicherte uns, dass die Boote ok seien, bei ordentlich Seegang aber die Fähren besser seien um Seekrankheit zu vermeiden. Ein wenig Abenteuer muss eben sein. Bei unserer Überfahrt war die See zum Glück, denn eine Reling wäre ja nicht da gewesen über die wir uns hätten entleeren können.
Am Hafen in Ometepe angekommen (1 Std. Fahrt), wurden wir schon wieder von Taxifahrern belagert, aber in dem Fall wollten wir auf jeden Fall ein Taxi und keinen Bus nehmen. Mit dem Bus hätten wir 3 Stunden gebraucht, er war mit den vielen Leuten vom Boot total vollgequetscht und wir waren jetzt schon wirklich sehr lange in der Hitze unterwegs. Mit den zwei Kanadierinnen und einer Australierin haben wir uns dann das 25 US Dollar teure Taxi geleistet, für jeden 5 sehr gut investierte Dollar und die Fahrt dauerte nur eine Stunde.
Transport auf der Insel ist so eine Sache, Busse sind ist hier nicht so häufig, sonntags kaum oder gar nicht und Taxis sind teuer. Da muss man sich schon ein wenig organisieren.
Witzig fanden wir, dass wir mit unserem Taxi die zukünftige Landebahn des Flughafens überquerten. Wie das wohl beim Betrieb des Flughafens aussehen soll? Schranken? Wird es eine Ampel geben? Macht der Pilot nochmal einen kleinen Hüpfer über die Straße? Als wir das Hari von Hari´s Horses fragten, meinte er: "Wir sind auch schon alle sehr gespannt wie das in Zukunft aussehen soll."
Witzig fanden wir, dass wir mit unserem Taxi die zukünftige Landebahn des Flughafens überquerten. Wie das wohl beim Betrieb des Flughafens aussehen soll? Schranken? Wird es eine Ampel geben? Macht der Pilot nochmal einen kleinen Hüpfer über die Straße? Als wir das Hari von Hari´s Horses fragten, meinte er: "Wir sind auch schon alle sehr gespannt wie das in Zukunft aussehen soll."
Auf der Straße waren mehr Pferde, Kühe, Hühner und Schweine unterwegs als Fahrzeuge.
Meistens lohnt es sich immer die Kamera startklar zu haben, so konnte ich dieses exotische Gespann aufnehmen.
Und Andre hatte seine pure Freude bei diesem Anblick. Wie man sieht ist hier vieles möglich.
Ein Quartier im Piratennest
Irgendwann am Nachmittag sind wir dann am Hostel Little Morgan´s in Santa Cruz angekommen, das liegt am Zwischenstück der beiden Inseln. Um zum Hostel zu gelangen mussten wir noch ca. 200 m einen recht steilen Berg runtergehen, dann hatten wir es geschafft. Das war glaube ich unsere längste Anreise mit der kürzesten Distanz. Alles in Allem waren wir mehr als 6 Stunden unterwegs.
Wir wurden sehr herzlich von der Crew empfangen und haben uns dann, aufgrund der teuren Einzelhütte, für ein Dorm entschieden und das sah so aus. Es war mehr eine Hütte mit wirklich kunstvollen und wohl durchdachten Holzkonstruktionen. Oben gab es eine Art "Krähennest" wie man es von Piratenschiffen kennt mit einem traumhaften Ausblick.
Andre sicherte sich einen, nennen wir es mal, Schlafkäfig, ein Bett mit Käfig drumherum. Für mich war dann noch ein Bett mit Moskitonetz übrig in dem schon viele Arten von Insekten ihren Tod gefunden hatten. Hier kann ich höchstens eine Nacht bleiben, es kribbelt mich schon.
Umgekehrte Welt, Mensch im Käfig und Tier, in diesem Fall ein Gecko, draußen.
Mal von den Gemächern abgesehen, war es hier traumhaft. Mitten in der Natur, das Seeufer war nicht weit entfernt und die ganze Anlage urig und wild. Wir können uns richtig gut vorstellen wie sich hier Piraten versteckt haben, wir haben uns ja selbst fast wie Piraten gefühlt in unserem kleinen Abenteuercamp.
Die Bar und der Aufenthaltsraum waren ein wenig knüssel, sehr verstaubt. Die Klo- und Duschhütte und die Küche aber wieder picobello und das Team allerliebst, ich habe Dragon (Drache), ja, er heißt wirklich so, direkt ins Herz geschlossen.
Für unser Halloween Party Orga Team |
Quiznacht
Dragon hatte eine Quiznacht organisiert, Teilnahmegebührt 1 Dollar, der Ertrag ging an die Küchenhilfe und ihr Kind, fanden wir super. Es gab 5 Teams, ich nehme gleich vorweg, dass unser Team bestehend aus einem Schweizer, einem Amerikaner und Andre und mir verloren hat. Aber wir hatten trotzdem viel Spaß.
Neben Fragen die beantwortet werden mussten gab es noch die Kategorie Aktivity in der unsere Gruppe gleich zwei Mal gewonnen hat. Ich habe beim Kokosnussbaseball gewonnen, juhuu! Ich war allerdings auch die einzige, die mit dem dicken, schweren Ast die Kokosnuss überhaupt getroffen hat, natürlich war das pures Können, hehe. Dragon hat sich gefreut, dass ein Mädel als Siegerin aus diesem Spiel herausging.
Neben Fragen die beantwortet werden mussten gab es noch die Kategorie Aktivity in der unsere Gruppe gleich zwei Mal gewonnen hat. Ich habe beim Kokosnussbaseball gewonnen, juhuu! Ich war allerdings auch die einzige, die mit dem dicken, schweren Ast die Kokosnuss überhaupt getroffen hat, natürlich war das pures Können, hehe. Dragon hat sich gefreut, dass ein Mädel als Siegerin aus diesem Spiel herausging.
Auf dem Bild unten könnt ihr einen Wettkampf im Bereich Activity sehen. Bei dieser Aufgabe ging es darum als Erster zu Blinzeln. Auf dem Billardtisch sitzt Dragon unser Spielführer.
Abends ging noch ordentlich die Party ab, aber wir waren ko und sind dann recht früh ins Bett.
Nachdem ich ein vermeintlich totes Insekt von meinem Bett entfernen wollte, es sich aber wehrte und bewegte, überließ ich diesem mein Bett und quetschte mich zu Andre in den Käfig. Es war heiß und eng, eine erholsame Nacht war das nicht. Zum Glück wurde am nächsten Tag ein Käfigbett frei, so war klar, wir bleiben.
Schöne Abkühlung
An einem Tag haben wir uns ein Fahrrad ausgeliehen und sind zum Ojo de Agua (Auge des Wassers) gefahren.
Dies ist eine natürliche Thermalquelle mit glasklarem und angenehm kühlem Wasser. Beim Verkauf der Eintrittstickets, vom Besitzer selbst vorgenommen, wurden wir darauf hingewiesen, dass das Wasser ganz besondere Kräfte hat und wenn man hier regelmäßig badet eine tolle Haut bekommt. Wenn man 100 ist sieht man dann wie 50 aus, zum Glück nicht umgekehrt. Wir sind leider zu kurz hier um dieses Versprechen auf die Probe zu stellen.
Rundherum waren Bäume, so dass wir es hier unglaublich gut aushielten. Vor allem nach der anstrengenden Fahrradfahrt und der Dauerhitze. Dazu gab es noch leckere Getränke, wie Nica Libre (die Nicaraguanische Version von Cuba Libre) zu äußerst verführerischen Preisen.
Von unserem Krähennest konnten wir traumhafte Sonnenuntergänge beobachten. Außerdem auf diesem Bild zu sehen, Conception der größere und noch aktive Vulkan.
Auf eine Vulkanwanderung haben wir wegen der klimatischen Umstände gerne verzichtet.
Tiere
Darf ich vorstellen, das wahrscheinlich dickste Huhn der Welt. Eigentlich sollte es geschlachtet werden, aber Dragon wollte das nicht. Dann gab es einen Vereinbarung, so lange das Huhn Gewicht zunimmt, wird es nicht geschlachtet. In drei Wochen hat das Huhn doch glatt 2,5 kg zugenommen. Eines Tages sah ich, wie das Huhn eine Frosch gegessen hat. Ich weiß nicht was besser für das Huhn ist, schlachten oder gemästet werden, denn es konnte kaum noch laufen und musste sich immer wieder ausruhen. Andre gefiel der Spitzname des Huhns --> Chickenzilla.
Diese Kröte war riesig wurde aber nicht von Chickenzille gefressen.
Chill out Lounge für Katze und Huhn
Nach 2 Nächten ging es weiter. Aufgrund der anstehenden EM hatten wir diesmal einen straffen Zeitplan und durften keine Zeit verlieren.
Freut euch schon mal auf Teil 2 von Ometepe, da ging´s dann zur Finca Sagrada Montana und Hari´s Horses.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen