Sonntag, 10. Juni 2012

Ein Besuch im Regenwald ...

... wir waren nicht immer herzlich willkommen....


Am einem Tag haben wir eine Tour in das Naturreservat Indio Maiz unternommen, dorthin ging es mit dem Boot über San Juan. 



Links Costa Rica und rechts Nicaragua. Einmal mit Regenwald und einmal ohne, dafür gibt´s ne schicke Straße direkt am Fluss. Das Flussufer ist die natürliche Grenze. "Wenn es viel regnet und der Fluss breiter wird ist Nicaragua größer." Scherzte unser Guide. Naja, Nicaragua hat in anderen Teilen des Landes auch erschreckend viel abgeholzt.


Genial, wir fahren in den Regenwald, auch hier wird wieder ein Kindheitstraum erfüllt. Der Name ist Programm und so bekamen wir auf der Bootsfahrt eine ordentliche Dusche ab. Wie schön dass meine Regenjacke undicht ist.



An der Rangerstation tragen wir uns ins Besucherbuch ein, sehen eine Riesenspinne und haben ein Fotoshooting mit einem kleinen, grünen Vogel. Dieser wurde in San Carlos illegal gehalten. Sobald seine Federn wieder lang  genug sind, so dass er wieder richtig fliegen kann, wird er in die Wildnis entlassen.





An einem riesigen Baum konnten wir grüne und rote Pfeilgiftfrösche beobachten, die richtigen Namen habe ich vergessen. Den roten nenne ich Cowboyfrosch, weil es aussieht, als ob er eine blaue Jeans an hat. Dieser Cowboyfrosch ist übrigens der giftigere von beiden. Hiermit haben die Indigenen Völker ihre Pfeile getränkt. 

"Cowboyfrosch" Pfeilgiftfrosch, sehr giftig

Im Regenwald angekommen, haben wir Heilpflanzen gekaut, dabei wurde mein Mund so taub, ich hätte danach  direkt zum Zahnarzt gehen können, Betäubung hatte ich schon. Diese Heilpflanze ist gut bei Zahnschmerzen und bei bestimmten Schlangenbissen. 



Wir haben jede Menge Affen hoch in den bis zu 60 Meter hohen Bäumen gesehen. Ein Affe hat mit Sachen auf uns geworfen und ein anderer hat vom Baum gepinkelt, das machen die Affen gerne und heiß so viel wie "Verpisst Euch".


Such den Affen


Blume mit fetten Lippen, was für ein Knutschmund.



Die meisten Bäume sind mit Schlingpflanzen bewachsen, außer dieser eine. Warum? Seine Rinde blättert ständig ab, deshalb finden die anderen Pflanzen daran keinen Halt. Ganz schön clever. Unser Führer Orlando sagt, dass alle Pflanzen sehr intelligent sind.


Ein ganz besonderer Baum ist dieser hier, er nennt sich Walking Tree, gehender Baum. So lange der Baum noch jung und nicht zu groß ist, kann er tatsächlich gehen. Er wandert so lange umher bis er einen netten Platz  mit viel Licht gefunden hat um dort groß zu werden. So weit wir das verstanden haben kann er sich insgesamt bis zu 10 m fortbewegen. 

Ein noch kleiner Walking Tree

Ein Baum gehen, wie soll das denn funktionieren? Ganz einfach, schaut Euch das Bild unten an, da demonstriere ich, wie so ein Walking Tree geht. Er sieht ein helles Plätzchen, in diese Richtung wächst dann seine nächste lange, zunächst noch überirdische Wurzel und verankert sich, die Wurzeln auf der anderen Seite lässt er dann langsam los, usw. Das Ganze dauert natürlich  eine Weile und man begegnet keinem Baum der so einfach durch die Gegend spaziert.

Größerer Walking Tree mit mir zur Veranschaulichung wie er sich fortbewegt
Diese Ameisen sind mit äußerster Vorsicht zu genießen. Sie werden auch 24 Stunden Ameisen genannt, da es 24 Stunden lang ziemlich weh tut, wenn die einen gebissen haben. Andre hat sie darauf hin Angry Ants (Wütende Ameisen) getauft, fand Orlando lustig. 



Dieser kleine Kerl musste für ein Foto posen, er hatte keine Wahl.



Hier die Spur eines Jaguars zu sehen, leider haben wir keinen echten gesehen.


Im Regenwald war es sehr matschig, man hatte uns bei der Buchung gesagt, dass man auch Gummistiefel ausleihen kann oder auch sollte. Aber ich finde Gummistiefel zu unbequem und außerdem war ich froh meine Wanderschuhe wieder mal einsezten zu können, die möchte ich nicht umsonst mitgeschleppt haben. 

Matschige Schildkröte, Name unbekannt

Matschiger Andre

Gummistiefel wären allerdings in diesem Fall wirklich nicht schlecht gewesen. Avan mit richtiger Gummistiefelausrüstung half also Andre beim Tanz durch den Schlamm, die beiden geben doch wirklich ein reizendes Tanzpärchen ab, findet ihr nicht?





Tja und so sahen wir aus, als wir den Dschungeltrip hinter uns gebracht hatten. Ganz schön schlammig. 




Es war ein super Ausflug, unser Guide Orlando kannte sich bestens aus, er wurde drei Jahre lang auf seinen Job vorbereitet.



Kommt nach Nicaragua!
Wir können nur jedem Raten nach Nicaragua zu fahren und sich diese wunderschöne Natur anzusehen.
Der Vorteil: Nicaragua ist noch nicht so sehr touristisch, aber  eine gewisse Infrastruktur für den Tourismus ist schon da. Hier kann man noch Orte ohne Souvenirshops finden, wie cool ist das denn. 
Aber wir glauben, dass man sich beeilen muss, wenn man es noch so vorfinden möchte, wie wir es kennen gelernt haben, die Entwicklung schreitet schnell voran. 


Also auf nach Nicaragua, die Leute sind sehr nett, freuen sich auf Touristen und sie brauchen sie auch. Orlando hat uns gebeten allen zu sagen, dass es uns gefallen hat und mehr Leute das Naturreservat besuchen sollen, davon hängt die Existenz vieler Leute ab, sowie auch der schönen Natur. Denn wenn Touristen wegen der schönen Natur kommen, ist diese wertvoll und schützenswert. 


Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen