Donnerstag, 7. Juni 2012

Natur TV und tragische Ereignisse bei Fußball EM

Diesmal wollten wir mal eine andere Art von Transportmittel ausprobieren. Von der Insel Ometepe, von der ich mich nur sehr ungern verabschiedete, ging es mit der Fähre nach San Carlos. 10 Stunden über Nacht, gegen 19 Uhr sollte es losgehen. Am Hafen angekommen trafen wir einen alten Bekannten, Horst den wir in einem Hostel in Granada kennen gelernt haben. Im Collectivo zum Hafen hatten wir Avan aus den USA kennen gelernt, so hatten wir einen netten kleinen Trupp und das Warten am Hafen und die Überfahrt war recht kurzweilig.



Wir kauften uns erste Klasse Tickets, die uns den Zugang zu einem klimatisierten Raum mit Fernsehn ermöglichten.



Zum Glück war nicht so viel los, dass sich jeder eine Bank sichern konnte, die für diese Nacht unser Bett sein sollten. Nicht auszudenken wie die Überfahrt mit einer vollen Fähre aussehen würde. Wir freuen uns sehr über diese, dann doch sehr angenehme Überfahrt. Alle haben gut geschlafen.  



Gegen halb sechs bin ich aufgestanden um mir die Einfahrt nach San Carlos anzusehen, dabei boten sich folgende Bilder: 




Die Flussmündung des San Juan in den Nicaragua See.




Im Hafen angekommen wurde alles entladen, Menschen und Waren.



In einer Pause hält der Busfahrer schon mal ein Nickerchen in der Hängematte unter dem Bus.


Nach einem Frühstück in San Carlos ging es um 8 Uhr mit einem anderen Boot 3 Stunden lang weiter auf dem schönen Fluss nach El Castillo. Unsere kleine, spontane Reisegruppe aus drei Deutschen und einem Amerikaner hatte das gleiche Ziel, so blieben wir zusammen, macht Spaß mal in ner Gruppe zu reisen.

Gallo Pinto, das Nationalgericht und wir zu jeder Tageszeit gegessen. Meins war mit Kochbananen, war lecker.

Die dreistündige Fahrt war super, genauso hatte ich es mir vorgestellt. Ein breiter Fluss und links uns rechts grün, ein paar Häuser und Stege hier und da, das war´s. Ich bin so froh, dass wir endlich hier sind und über den San Juan düsen.


Oben sitzt der Kapitän auf einem normalen Stuhl und steuert das lange Boot über den Fluss.

Für 4 Nächte blieb unsere kleine, spontane Reisegruppe in El Castillo in dem netten kleinen Hotel mit einer schönen Veranda über dem Fluss mit Blick ins Grüne. Wir waren die ganze Zeit die einzigen Gäste, so hatten wir unser eigenes privates Hotel. 



Hier kann ich einfach Stunden sitzen und Natur TV glotzen. 


Jetzt wissen wir auch wie die Kühe und Pferde von einem Flussufer zum anderen kommen. Auf diesem Bild ein ist Maultier zu sehen, auf der anderen Seite des Boots schwimmt noch ne Kuh mit.


Kuh und Maultier gesund und munter am Ziel












Für wen wohl diese tolle Torte ist? Transport bei Regen über den Fluss, die Torte wir ganz einfach mit einem Regenschirm geschützt.



Hier könnt ihr die hiesige Müllabfuhr bewundern, Pferd und Wagen. Autos gibt es in El Castillo nicht, nur Boote, das Dörfchen ist mir wirklich sehr sympathisch.


 
Tragische Ereignisse im EM Studio El Castillo, Nicaragua
Wir hatten uns so auf das  Spiel Deutschland gegen Portugal gefreut, vor allem Andre, unsere Reiseplanung wurde streng mit dem EM-Spielplan  synchronisiert. Das Ganze mit einer Fähre zu koordinieren die nur 2-mal die Woche fährt, war geradezu ein Meisterstück. Aber wir haben es hinbekommen.  Im Hotel stellten wir fest, dass wir auch dort Fußball schauen konnten, so mutierte unsere Herberge zum EM Studio. Der Hotelbesitzer stellte seinen  privaten Fernseher zur Verfügung, der auf der Veranda aufgebaut wurde. 

Dann, am besagten Tag als Deutschland gegen Portugal spielte, wir glaubten es kaum: STROMAUSFALL, Andre war am Boden zerstört.
Nein, das darf nicht sein, nicht jetzt. Stromausfall ist hier keine Seltenheit und kann auch schon mal Tage andauern. Andre machte das Licht an, sozusagen als Kontrollleuchte. Ich habe schnell eine SMS  an unser EM Studio Dirk nach Deutschland geschrieben um über die Tore auf dem Laufenden gehalten zu werden. Horst hatte dann die Idee per Handy Radio zu hören, Andre tat es ihm nach, es war zwar in Spanisch, aber das Wort GOOOOOOOAL war nicht misszuverstehen sowie die Namen einiger Spieler. Zum Glück ging der Strom  nach einiger Zeit wieder an, so dass wir die letzten 20 Minuten doch noch im Fernsehen sehen konnten, was für eine Aufregung.

EM Studio El Castillo, Nicaragua, hinter der Kamera Avan, der unser Team verstärkte.

Martin Demichelis (Fußballspieler) gibt ein Interview bei ESPN Zentralamerika, dafür hat er sich auch richtig fein rausgeputzt.


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