Freitag, 8. Juni 2012

Pirates of the Caribbean

Mit Granada und dem Lake Nicaragua sind wir nun an einem der großen Piratenschauplätze angekommen. Hier spielten sich Piratengeschichten ab die evtl. als Vorlagen für spätere Geschichten und Kinofilme dienten. Granada war zu jener Zeit wohl eine der reichsten Städte in Zentralamerika.
Durch die Lage am Lake Nicaragua der über den Rio San Juan direkt mit dem Atlantik verbunden ist, war Granada von großen strategischen und logistischem Interesse. Granada hatte einen der bedeutendsten Häfen in Zentralamerika welcher zum Reichtum führte und es den Spaniern ermöglichte von Granada aus große Teile Mittelamerikas zu kontrollieren. Die großen Reichtümer weckten natürlich auch schnell das Interesse der Piraten!!
Granada wurde dreimal überfallen, geplündert und niedergebrannt. Unter anderem auch von unserem alt bekannten Captain (Henry) Morgan. Interessant ist, dass die Piraten als so genannte „Privateers“ mit dem englischen Königshaus gemeinsame Sache gemacht haben. England befand sich im Krieg mit Spanien und versuchte mit Hilfe der Piraten den Spaniern deren Vormachtsstellung in Zentral- und Südamerika streitig zu machen.
Die Engländer haben sich sozusagen mit den Piraten verbrüdert. Die Beute wurde geteilt, dafür bekamen die „Privateers“ Kaperbriefe von der englischen Krone ausgestellt und die Piraterie wurde so teilweise legalisiert. Sir Captain Morgen ist sogar nach Beendigung seiner Piratenkarriere kurz verhaftet worden, da er eine Stadt überfiel kurz nachdem die Engländer schon Frieden mit den Spaniern geschlossen hatten, aber er wurde dank einflussreicher Fürsprecher begnadigt, wenig später in den Adelsstand erhoben und sogar zum Vizegouverneur von Jamaika ernannt. Es ist doch immer das gleiche…..

Wir konnten uns gut vorstellen, wie die Piraten vom Atlantik aus über den Rio San Juan zum Lake Nicaragua segelten. Dort machten sie vielleicht ein paar Tage Pause auf der Insel Ometepe (diese Insel ist aus zwei Vulkanen entstanden und sieht aus wie die Schatzinsel) und fuhren dann weiter über den See Nicaragua um in aller Herrgottsfrühe dann Granada zu überfallen.

Ich kann mir die Insel um die Zeit 1665 gut vorstellen. Spilunkenbars am Hafen, Piraten mit Papageien 

oder Affen und Crew Mitglieder die Schätze vergraben und Karten davon zeichnen. Jim Hawkins gelangt an eine Schatzkarte aus einer Seemannskiste nachdem Bill Jones den Schwarzen Fleck von einem blinden Bettler erhalten hat. Den Rest der Geschichte kenn ihr ja…

Die Überfälle auf Granada hatten dreimal gut geklappt, doch dann überlegten sich die Spanier etwas dagegen zu unternehmen. Sie bauten auf halber Strecke des Rio San Juan ein Fort um die Piraten aufzuhalten. El Castillo.

El Castillo ist an einer strategisch sehr guten Position errichtet. Der Fluss macht ein, zwei Kurven etwa wie eine Schikane, sodass man das Fort erst im letzten Moment erkennen konnte und wohl direkt unter Kanonenfeuer lag.
Zusätzlich kommen ein paar Meter Flussaufwärts Stromschnellen hinzu die sich genau auf Höhe des Forts befinden. Fuhren die Piratenschiffe an El Castillo vorbei hatten sie enorm mit diesen Stromschnellen zu kämpfen und waren auch noch in der Reichweite der Handfeierwaffen wie Musketen und natürlich weiterhin der Kanonen. Der Fluss war an beiden Ufern mit Regenwald bewachsen, man konnte also auch nicht mal eben vorher aussteigen und zu Fuß das Fort umstellen.







Das waren unsere Piratengeschichten. Man konnte sich dies alles gut vorstellen während unserer Reise und ich hätte großen Spaß mal auf einem alten Piratenschiff die ganze Tour zu unternehmen und mehr über das Leben von Captain Morgan und William Dampier zu erfahren.
 
Hier noch ein paar weitere Infos und Bilder der Piraten.


Hätten wir unsere Karnevalskostüme mitgehabt wären wir bestimmt der Hingucker gewesen, Carla als Pirat und ich mit meinem Papageienkostüm.

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