Mit Granada und dem Lake Nicaragua sind wir nun an einem der
großen Piratenschauplätze angekommen. Hier spielten sich Piratengeschichten
ab die evtl. als Vorlagen für spätere Geschichten und Kinofilme dienten. Granada war zu jener Zeit
wohl eine der reichsten Städte in Zentralamerika.
Durch die Lage am Lake
Nicaragua der über den Rio San Juan direkt mit dem Atlantik verbunden ist, war
Granada von großen strategischen und logistischem Interesse. Granada hatte
einen der bedeutendsten Häfen in Zentralamerika welcher zum Reichtum führte und es
den Spaniern ermöglichte von Granada aus große Teile Mittelamerikas zu
kontrollieren. Die großen Reichtümer weckten natürlich auch schnell das
Interesse der Piraten!!
Granada wurde dreimal überfallen, geplündert und
niedergebrannt. Unter anderem auch von unserem alt bekannten Captain (Henry)
Morgan. Interessant ist, dass die Piraten als so genannte „Privateers“ mit dem
englischen Königshaus gemeinsame Sache gemacht haben. England befand sich im Krieg mit Spanien und versuchte mit
Hilfe der Piraten den Spaniern deren Vormachtsstellung in Zentral- und
Südamerika streitig zu machen.
Die Engländer haben sich sozusagen mit den Piraten
verbrüdert. Die Beute wurde geteilt, dafür bekamen die „Privateers“ Kaperbriefe
von der englischen Krone ausgestellt und die Piraterie wurde so teilweise
legalisiert. Sir Captain Morgen ist sogar nach Beendigung seiner
Piratenkarriere kurz verhaftet worden, da er eine Stadt überfiel kurz nachdem
die Engländer schon Frieden mit den Spaniern geschlossen hatten, aber er wurde
dank einflussreicher Fürsprecher begnadigt, wenig später in den Adelsstand
erhoben und sogar zum Vizegouverneur von Jamaika ernannt. Es ist doch immer das
gleiche…..
Wir konnten uns gut vorstellen, wie die Piraten vom Atlantik
aus über den Rio San Juan zum Lake Nicaragua segelten. Dort machten sie
vielleicht ein paar Tage Pause auf der Insel Ometepe (diese Insel ist aus zwei
Vulkanen entstanden und sieht aus wie die Schatzinsel) und fuhren dann weiter über den See Nicaragua um in aller Herrgottsfrühe dann Granada zu überfallen.
Ich kann mir die Insel um die Zeit 1665 gut vorstellen. Spilunkenbars am Hafen, Piraten mit Papageien
oder Affen und Crew Mitglieder die Schätze vergraben und
Karten davon zeichnen. Jim Hawkins gelangt an eine Schatzkarte aus einer
Seemannskiste nachdem Bill Jones den Schwarzen Fleck von einem blinden Bettler
erhalten hat. Den Rest der Geschichte kenn ihr ja…
Die Überfälle auf Granada hatten dreimal gut geklappt, doch
dann überlegten sich die Spanier etwas dagegen zu unternehmen. Sie bauten auf halber Strecke des Rio San Juan ein Fort um
die Piraten aufzuhalten. El Castillo.
El Castillo ist an einer strategisch sehr guten Position
errichtet. Der Fluss macht ein, zwei Kurven etwa wie eine Schikane, sodass man
das Fort erst im letzten Moment erkennen konnte und wohl direkt unter
Kanonenfeuer lag.
Zusätzlich kommen ein paar Meter Flussaufwärts Stromschnellen
hinzu die sich genau auf Höhe des Forts befinden. Fuhren die Piratenschiffe an
El Castillo vorbei hatten sie enorm mit diesen Stromschnellen zu kämpfen und
waren auch noch in der Reichweite der Handfeierwaffen wie Musketen und
natürlich weiterhin der Kanonen. Der Fluss war an beiden Ufern mit Regenwald
bewachsen, man konnte also auch nicht mal eben vorher aussteigen und zu Fuß das
Fort umstellen.
Das waren unsere Piratengeschichten. Man konnte sich dies
alles gut vorstellen während unserer Reise und ich hätte großen Spaß mal auf
einem alten Piratenschiff die ganze Tour zu unternehmen und mehr über das Leben
von Captain Morgan und William Dampier zu erfahren.
Hier noch ein paar weitere Infos und Bilder der Piraten.
Hätten wir unsere
Karnevalskostüme mitgehabt wären wir bestimmt der Hingucker gewesen, Carla als Pirat und ich mit meinem Papageienkostüm.
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