Dienstag, 28. August 2012

Überfall an den Iguazufällen


24. - 30.08.2012

Nett die Argentinier
Nach einem langen Reisetag kamen wir dann irgendwann abends in Salta, einem Ort im Norden von Argentinien an. Wir hatten von anderen Backpackern ein nettes Hostel empfohlen bekommen. Der Empfang war sehr freundlich: „Fühlt Euch wie zu Hause“. Das Hostel befand sich im 2. Stock eines alten Gebäudes mit hohen Decken und war sehr ansprechend, es gab sogar Heizkörper.



Wow, das ist Luxus, nach Peru und Bolivien, wo trotz der Kälte im Winter Heizungen eher eine Seltenheit waren, wussten wir dieses kleine Detail sehr zu schätzen. Nachdem wir den Preis für ein Doppelzimmer in Erfahrung gebracht haben, entschieden wir uns für ein 4er Dorm. Teuer, die fetten Tage sind vorbei.



Das Städtchen Salta sieht schon eher wieder europäisch aus, genau wie die Menschen die hier leben. Vielleicht lassen sich so auch die vergleichsweise hohen Preise erklären, europäisch eben. 


Besonders haben mir diese kleinen Gesellen gefallen, ich will auch so ein Minipony haben. Dieses hier heißt Hugo.


Interessante Graffiti haben die hier.


Bis zu unserem Abflug in Buenos Aires blieb uns nicht mehr allzu viel Zeit, so dass wir uns rasch auf die Weiterfahrt nach Puerto Iguazu machten. 


Eine sehr lange Fahrt
Unsere erste gaaanz lange Fahrt sollte insgesamt 23 Stunden dauern, erstmal 17 Stunden bis Posada und dann nochmal 5 Stunden bis nach Puerto Iguazu. Die erste Teilstrecke kostete uns pro Person 445 Pesos (72 Euro), die zweite 70 Pesos. In Argentinien lohnt es sich immer nach einem Angebot, Rabatt oder besseren Preis zu fragen, so haben wir immer weniger bezahlt als den zuerst genannten Preis.  
 

Um ca. 15 Uhr ging es los, schön bequem, in einem Chefsessel, obwohl ein Chefsessel auch ganz schön unbequem werden kann, eher im übertragenen Sinne natürlich. Nun gut, wir wurden mit reichlich, nicht gerade leckerem Essen versorgt, was aber der Whisky auf Eis wieder wettgemacht hat. Ich habe wunderbar im Bus geschlafen.
In Posadas ging es nach einer einstündigen Pause weiter, so dass wir am Nachmittag in Puerto Iguazu ankamen. Die langen Fahrten haben mir nichts ausgemacht, ich konnte mir die Landschaft ansehen, schlafen oder im Reiseführer lesen, oder einfach ausruhen. Früher waren mir 2 Stunden schon zu lange, lustig wie sich solche Sachen ändern können.

Puerto Iguazu 
Leider war es in Puerto Iguazu zunächst nicht so warm wie angenommen, das änderte sich aber zum Glück noch. Die Landschaft hier gleicht eher wieder Mittelamerika, viele tropische Pflanzen und rote Erde. 

Auch hier trifft man auf bekannte Namen. 



Im Hostel Timbo haben wir uns abermals wegen der hohen Einzelzimmerpreise in ein Dorm eingemietet. Das Schlafen im Dorm sollte uns noch bis Australien erhalten bleiben, unser Budget ist ja leider beschränkt. Bisher haben wir uns mit unserem Budget oft ein Doppelzimmer leisten können.
Das Timbo Hostel war sehr nett, mit einem winzigen Pool und einem köstlichen Frühstück. Die Mitarbeiter waren allerliebst, hilfsbereit und sehr, sehr freundlich. 
 

Unverschämt teuer
Wir sind nach Puerto Iguazu gefahren um uns die größten Wasserfälle der Welt anzusehen. Die Iguazufälle befinden sich in einem dreiländer Eck zwischen Brasilien, Paraguay und Argentinien und sind sehr gut besucht.

Als echte Touristenattraktion sind dann auch die Preise echte Touristenpreise:
·        Hin- und Rückfahrt (20 min) 50 Pesos p.P.  (8€)
·        Eintritt 120 Pesos p.P. (21€)
·        Ein Sandwich und ein Getränk 52 (8,50€) 

 

Proviant haben wir mitgenommen aber um die Transport- und Eintrittskosten kamen wir nicht herum.

Überfall an den Iguazufällen

Wir haben ja schon oft gehört, dass Südamerika gefährlich ist, aber mit so etwas hätten wir keinesfalls gerechnet.
Auf dem Weg zum Bimmelbähnchen, welches uns zu den Fällen bringen sollte, wurden Andre und ich Zeugen eines heimtückischen, skrupellosen Raubüberfalls. Das Opfer, eine Frau mittleren Alters. Das Opfer war ebenfalls wie wir auf dem Weg zum Bimmelbähnchen, in einer Hand hielt sie eine Plastiktüte.
Und dann auf einmal passierte es, blitzschnell stützte sich der Räuber auf die Tüte der Frau und hielt sich daran fest.


Aufgrund des Gewichts des Angreifers platzte die Tüte auf, so dass sich der Inhalt auf den Boden entleerte. Sofort kamen weitere Diebe um sich an der Beute zu bereichern, zack das Diebesgut ins Maul und ab ins Gebüsch.



Im letzten Moment konnte verhindert werden, dass der Deckel der Thermoskanne gestohlen wurde. Anscheinend hat diese Gattung der Südamerikanischen Nasenbären kleptomanische Züge, denn schon Oskar in Mexiko wollte meinen Hut klauen, erinnert ihr euch noch.

Na, haste noch was für mich Typ?



Auch zu einem späteren Zeitpunkt konnten wir ähnlich tückische Angriffe beobachten.

 So kommt man seiner Beute näher.



Bitte nicht füttern, das kann den Tod dieser possierlichen Tierchen bedeuten und außerdem ....



sorgen die für die Fütterung schon selbst.

Hier auch noch ein Plakat mit humorvollen Zeichnungen. 

 


Willkommen im Supertouriland
Bimmelbähnchen, in Schlange stehen mit einem Heer anderer Touristen, Videoscreens, alles voller Menschen hier. Ich komme mir vor wie im Phantasialand.



Die Wartezeit haben uns diese Kollegen wieder mit ihrem putzigen Aussehen und Verhalten versüßt. Natürlich waren diese wieder auf Beutefang. Doof fanden wir, dass einige Touristen meinten sie müssten Marshmallows an die Nasenbären verfüttern, Idioten kann man da nur sagen.




Endlich die Wasserfälle
Auf den Weg zur Absturzkante

Da simmer



Wow, das ist wirklich beeindrucken, wir befinden uns an den größten Wasserfällen der Welt. Die Absturzkante beträgt ganze 2700 m, allerdings ist diese immer wieder unterbrochen, d.h. dort stürzt kein Wasser in die Tiefe. 



Wassermassen und Tourimassen nebeneinander.




Uns hat es allerdings besser gefallen die Wasserfälle aus dieser Perspektive zu beobachten....

 oder dieser ...



Eine weitere Attraktion waren tausende Schmetterlinge. Besonders diese Spezies hatte Spaß auf den Touristen ein Stück mitzureiten oder …



… mit ihrem Rüssel etwas, was auch immer von meiner Haut zu schlecken. Schau mir in die Augen Kleiner ...



Gaaaanz viele Schmetterlinge

Leider ging der Tag dann doch recht schnell vorbei, ich hätte noch länger im Park bleiben können und stundenlang dem Wasser beim Fall in die Tiefe zusehen können. 

Ich gehe nach Hause, ich hab Feierabend und du lieber Tourist bringst mir beim nächsten Mal was zu essen mit.


 

Auf nach Buenos Aires

Nach 3 Nächten in Puerto Iguazu haben wir uns auf den Weg zu unserer letzten Station in Südamerika gemacht. Wieder haben wir die Schalter nach einem guten Angebot durchforstet und waren tatsächlich fündig geworden. 772 Pesos pro Person, umgerechnet 77 Euro, sollte uns die 18-stündige Fahrt mit der Busgesellschaft Rio Uruguay nach Buenos Aires kosten. Eigentlich wollten wir mit der Super Cama, also erste Klasse fahren, hier lässt sich der Sitz zum Bett umbauen. Aber die 30 Euro extra pro Person haben wir uns dann doch lieber gespart, z.B. fürs lecker Steak essen.  
 

Als wir dann am Busbahnhof saßen und auf unseren Bus gewartet haben, hab ich noch zu Andre gesagt: „Wer weiß, vielleicht bekommen wir ja doch irgendwie ne Super Cama.“ Unser Bus kam, Gepäck wurde verladen, beim Einchecken in den Bus sagte uns der Angestellte der Busgesellschaft: „Heute ist euer Glückstag, für die ersten 5 Stunden habt ihr einen Super Cama Bus, ihr könnt Euch hinsetzen wo ihr wollt.“



Bingo, cool, sollte ich Hellseherin werden und damit mein Geld verdienen? Oder vielleicht noch mal Lotto spielen? Wenn das doch immer klappen könnte.




Andre und ich haben uns mal wieder wie die Kinder gefreut und uns die Plätze oben ganz vorne im Bus mit Panoramablick unter den Nagel gerissen.


Nach 5 Stunden wurden wir leider in einen anderen Bus verladen, aber was solls, der war auch gut und es gab sogar "Champan", Prost!


Hier könnt Ihr Euch noch weitere Fotos ansehen, viel Spaß dabei!


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