24. - 30.08.2012
Nett die
Argentinier
Nach
einem langen Reisetag kamen wir dann irgendwann abends in Salta, einem Ort im Norden von Argentinien an. Wir hatten
von anderen Backpackern ein nettes Hostel empfohlen bekommen. Der Empfang war
sehr freundlich: „Fühlt Euch wie zu Hause“. Das Hostel befand sich im 2. Stock
eines alten Gebäudes mit hohen Decken und war sehr ansprechend, es gab sogar Heizkörper.
Wow, das
ist Luxus, nach Peru und Bolivien, wo trotz der Kälte im Winter Heizungen eher
eine Seltenheit waren, wussten wir dieses kleine Detail sehr zu schätzen.
Nachdem wir den Preis für ein Doppelzimmer in Erfahrung gebracht haben, entschieden
wir uns für ein 4er Dorm. Teuer, die fetten Tage sind vorbei.
Das
Städtchen Salta sieht schon eher wieder europäisch aus, genau wie die Menschen
die hier leben. Vielleicht lassen sich so auch die vergleichsweise hohen Preise
erklären, europäisch eben.
Besonders haben mir diese kleinen Gesellen gefallen, ich will auch so ein Minipony haben. Dieses hier heißt Hugo.
Interessante Graffiti haben die hier.
Bis zu unserem Abflug in Buenos Aires blieb uns
nicht mehr allzu viel Zeit, so dass wir uns rasch auf die Weiterfahrt nach
Puerto Iguazu machten.
Eine
sehr lange Fahrt
Unsere
erste gaaanz lange Fahrt sollte insgesamt 23 Stunden dauern, erstmal 17 Stunden
bis Posada und dann nochmal 5 Stunden bis nach Puerto Iguazu. Die erste
Teilstrecke kostete uns pro Person 445 Pesos (72 Euro), die zweite 70 Pesos. In
Argentinien lohnt es sich immer nach einem Angebot, Rabatt oder besseren Preis
zu fragen, so haben wir immer weniger bezahlt als den zuerst genannten Preis.
Um ca.
15 Uhr ging es los, schön bequem, in einem Chefsessel, obwohl ein Chefsessel
auch ganz schön unbequem werden kann, eher im übertragenen Sinne natürlich. Nun
gut, wir wurden mit reichlich, nicht gerade leckerem Essen versorgt, was aber
der Whisky auf Eis wieder wettgemacht hat. Ich habe wunderbar im Bus geschlafen.
In
Posadas ging es nach einer einstündigen Pause weiter, so dass wir am Nachmittag
in Puerto Iguazu ankamen. Die langen Fahrten haben mir nichts ausgemacht, ich
konnte mir die Landschaft ansehen, schlafen oder im Reiseführer lesen, oder
einfach ausruhen. Früher waren mir 2 Stunden schon zu lange, lustig wie sich
solche Sachen ändern können.
Puerto Iguazu
Leider
war es in Puerto Iguazu zunächst nicht so warm wie angenommen, das änderte sich
aber zum Glück noch. Die Landschaft hier gleicht eher wieder Mittelamerika, viele
tropische Pflanzen und rote Erde.
Auch hier trifft man auf bekannte Namen.
Im
Hostel Timbo haben wir uns abermals wegen der hohen Einzelzimmerpreise in ein
Dorm eingemietet. Das Schlafen im Dorm sollte uns noch bis Australien erhalten
bleiben, unser Budget ist ja leider beschränkt. Bisher haben wir uns mit
unserem Budget oft ein Doppelzimmer leisten können.
Das
Timbo Hostel war sehr nett, mit einem winzigen Pool und einem köstlichen
Frühstück. Die Mitarbeiter waren allerliebst, hilfsbereit und sehr, sehr
freundlich.
Unverschämt
teuer
Wir sind
nach Puerto Iguazu gefahren um uns die größten Wasserfälle der Welt anzusehen. Die
Iguazufälle befinden sich in einem dreiländer Eck zwischen Brasilien, Paraguay
und Argentinien und sind sehr gut besucht.
Als
echte Touristenattraktion sind dann auch die Preise echte Touristenpreise:
·
Hin- und Rückfahrt (20
min) 50 Pesos p.P. (8€)
·
Eintritt 120 Pesos p.P.
(21€)
·
Ein Sandwich und ein
Getränk 52 (8,50€)
Proviant
haben wir mitgenommen aber um die Transport- und Eintrittskosten kamen wir
nicht herum.
Überfall
an den Iguazufällen
Wir
haben ja schon oft gehört, dass Südamerika gefährlich ist, aber mit so etwas hätten
wir keinesfalls gerechnet.
Auf dem
Weg zum Bimmelbähnchen, welches uns zu den Fällen bringen sollte, wurden Andre
und ich Zeugen eines heimtückischen, skrupellosen Raubüberfalls. Das Opfer,
eine Frau mittleren Alters. Das Opfer war ebenfalls wie wir auf dem Weg zum
Bimmelbähnchen, in einer Hand hielt sie eine Plastiktüte.
Und dann
auf einmal passierte es, blitzschnell stützte sich der Räuber auf die Tüte der
Frau und hielt sich daran fest.
Aufgrund
des Gewichts des Angreifers platzte die Tüte auf, so dass sich der Inhalt auf
den Boden entleerte. Sofort kamen weitere Diebe um sich an der Beute zu
bereichern, zack das Diebesgut ins Maul und ab ins Gebüsch.
Im
letzten Moment konnte verhindert werden, dass der Deckel der Thermoskanne
gestohlen wurde. Anscheinend hat diese Gattung der Südamerikanischen Nasenbären
kleptomanische Züge, denn schon Oskar in Mexiko wollte meinen Hut klauen,
erinnert ihr euch noch.
Na,
haste noch was für mich Typ?
Auch zu
einem späteren Zeitpunkt konnten wir ähnlich tückische Angriffe beobachten.
Bitte nicht füttern, das kann den Tod dieser possierlichen Tierchen bedeuten und außerdem ....
Willkommen
im Supertouriland
Bimmelbähnchen,
in Schlange stehen mit einem Heer anderer Touristen, Videoscreens, alles voller
Menschen hier. Ich komme mir vor wie im Phantasialand.
Die
Wartezeit haben uns diese Kollegen wieder mit ihrem putzigen Aussehen und
Verhalten versüßt. Natürlich waren diese wieder auf Beutefang. Doof fanden wir, dass einige Touristen meinten sie müssten Marshmallows an die Nasenbären verfüttern, Idioten kann man da nur sagen.
Endlich die Wasserfälle
Auf den Weg zur Absturzkante
Da simmer
Wow, das
ist wirklich beeindrucken, wir befinden uns an den größten Wasserfällen der
Welt. Die Absturzkante beträgt ganze 2700 m, allerdings ist diese immer wieder
unterbrochen, d.h. dort stürzt kein Wasser in die Tiefe.
Wassermassen
und Tourimassen nebeneinander.
Uns hat
es allerdings besser gefallen die Wasserfälle aus dieser Perspektive zu
beobachten....
oder dieser ...
Eine
weitere Attraktion waren tausende Schmetterlinge. Besonders diese Spezies hatte
Spaß auf den Touristen ein Stück mitzureiten oder …
… mit
ihrem Rüssel etwas, was auch immer von meiner Haut zu schlecken. Schau mir in die Augen Kleiner ...
Gaaaanz viele Schmetterlinge
Leider
ging der Tag dann doch recht schnell vorbei, ich hätte noch länger im Park
bleiben können und stundenlang dem Wasser beim Fall in die Tiefe zusehen
können.
Ich gehe nach Hause, ich hab Feierabend und du lieber Tourist bringst mir beim nächsten Mal was zu essen mit.
Auf nach Buenos Aires
Nach 3
Nächten in Puerto Iguazu haben wir uns auf den Weg zu unserer letzten Station
in Südamerika gemacht. Wieder haben wir die Schalter nach einem guten Angebot
durchforstet und waren tatsächlich fündig geworden. 772 Pesos pro Person,
umgerechnet 77 Euro, sollte uns die 18-stündige Fahrt mit der Busgesellschaft
Rio Uruguay nach Buenos Aires kosten. Eigentlich wollten wir mit der Super
Cama, also erste Klasse fahren, hier lässt sich der Sitz zum Bett umbauen. Aber
die 30 Euro extra pro Person haben wir uns dann doch lieber gespart, z.B. fürs
lecker Steak essen.
Als wir
dann am Busbahnhof saßen und auf unseren Bus gewartet haben, hab ich noch zu
Andre gesagt: „Wer weiß, vielleicht bekommen wir ja doch irgendwie ne Super
Cama.“ Unser Bus kam, Gepäck wurde verladen, beim Einchecken in den Bus sagte
uns der Angestellte der Busgesellschaft: „Heute ist euer Glückstag, für die
ersten 5 Stunden habt ihr einen Super Cama Bus, ihr könnt Euch hinsetzen wo ihr
wollt.“
Bingo,
cool, sollte ich Hellseherin werden und damit mein Geld verdienen? Oder
vielleicht noch mal Lotto spielen? Wenn das doch immer klappen könnte.
Andre
und ich haben uns mal wieder wie die Kinder gefreut und uns die Plätze oben
ganz vorne im Bus mit Panoramablick unter den Nagel gerissen.
Nach 5 Stunden wurden wir leider in einen anderen Bus verladen, aber was solls, der war auch gut und es gab sogar "Champan", Prost!
Hier könnt Ihr Euch noch weitere Fotos ansehen, viel Spaß dabei!
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