Montag, 30. April 2012

Motorradgang ohne Motorräder

Drive in den Mai

Am  zweiten Tag im Hostel hatte sich schnell eine Gruppe von 9 Leuten gebildet, davon 2 Australier, 1 Neuseeländer, 2 Schweden, 1 Schweizer, 1 Mexikaner. Hehe, hört sich an wie in einem Witz. Mit schon ein paar Döschen Bier intus, machten wir uns bewaffnet mit unseren Fahrrädern, Stirnleuchten und Sicherheitswesten auf den Weg ins ca 1,5 km entfernte Dörfchen Tulum. 
Hier gibt es die besten Tacos ev
Zuerst aßen wir im dönerbudenähnlichen „Restaurant“, welches die wahrscheinlich besten Tacos von ganz Mexico serviert. Das Fleisch ist auf einem „Dönergrill“ aufgespießt und wird schön knusprig gegrillt, oben drauf ist keine Tomate, dafür aber eine Ananas. Von dieser wird immer ein Stück abgeschnitten und mit einem gekonnten Wurf auf auf den Taco katapultiert. Tacos von diesem Grill werden al pastor genannt. Dann hat man noch die Gelegenheit seinen Taco oder andere Leckereien mit Guakamole, Zwiebeln, Salat oder scharfer Soße zu pimpen.  Es waren nicht nur die leckersten Tacos von ganz Mexiko, sondern auch mit die günstigsten. Essen und Trinken kostete für  9 Personen insgesamt 280 Pesos, das sind ca. 16 Euro. Leider ist diese Kombination von super lecker, super sauber und super günstig nicht immer zu finden. Danach ging es ab in eine Bar, wo wir argwöhnisch angestarrt wurden. 


9 Leute auf Fahrrädern, mit Sicherheitswesten und Stirnleuchten (trägt hier sonst keiner). Eine Kellnerin fragte Andre warum wir das anhätten, es sähe ugly, also hässlich aus. Andre meinte daraufhin: „Safety first“.
Auch in der Bar gab es preislich wieder eine schöne Überraschung, obwohl es diesmal teurer war als beim Essen gehen, belief sich die Rechnung für unsere feuchtfröhliche Runde mit Cocktails, Wasserpfeife und Bier auf gerade mal 1.000 Pesos für 9 Leute. Irgendwann nachts ging´s dann wieder nach Hause.

Wir hatten super Spaß mit unserer Gang im Los Mopaches. 

 

 

Ein richtig fauler Tag

Am 2. Mai, dem letzten Tag in Tulum, faulenzten wir mit einigen in den Hängematten rum, laberten viel dummes Zeug und das ein oder andere Nützliche. 

Da ich die meiste Zeit das einzige Mädel war und die Jungs sich nicht immer entschuldigen wollten für das was sie da redeten, wurde ich für den Nachmittag als deren Gleichen angesehen.
Später gesellte sich noch ein 70 Jähriger Amerikaner hinzu, der mit seiner Mütze aussah wie Käpt´n Iglu im Strandoutfit, kein Scherz, genau so sah er aus.  Unsere Australier kannten ihn schon aus Playa del Carmen.
Mein Vorhaben an diesem Tag mal kein Bier zu trinken, gab ich kurz nach Mittag, oder auch schon vorher auf. Andre versuchte erst gar nicht, sich so etwas vorzunehmen, sehr vernünftig.
Insgesamt mussten wegen der Gang an diesem Tag 6 Sixpacks dran glauben.
Was für ein herrlicher Tag.

Am gleichen Tag abend gings um 20:30 Uhr los nach San Cristobal de las Casas, ca. 17 Stunden später waren wir da.

Akumal - Schwimmen mit Schildkröten

Heute wollten wir mit Schildkröten schwimmen, mit dem Collectivo für 20 Pesos ging es nach Akumal (Schildkröte auf Maya). Man zieht sich einfach Schnorchel und Taucherbrille an, geht ins Wasser, orientiert sich an den Gruppen mit Schwimmwesten und wo diese geführten Touren sind, findet sich auf jeden Fall eine Schildkröte. Zusammen mit gefühlten weiteren 100 Schilkrötenbeobachtern kann man dann diese Tiere beim Seegras grasen beobachten.  

Schön wars und wenn man mal eine Schildkröte für sich alleine hatte, und weniger Lärm um sich herum hatte, konnte man diese possierlichen Tierchen tatsächlich das Gras abrupfen hören, wie als wenn Pferde und Kühe auf der Wiese grasen, hehe, das war lustig.

Alle paar Minuten mussten die Schildkröten an die Wasseroberfläche um zu atmen, dafür schauten sie kurz aus dem Wasser, was auch schön anzusehen war.

Neben den Schildkröten gab es noch Rochen und natürlich Fische zu sehen. Der Strand war überraschenderweise auch recht schön, mit Palmen in deren Schatten man sich entspannt ausruhen konnte.

Leider haben wir keine Bilder hiervor, da wir unsere Kamera nicht mitnehmen wollten. Wir haben aber mal ein fremdes Youtubevideo verlinkt, damit ihr Euch in etwa vorstellen könnt was wir schönes gesehen haben.
(Für den Inhalt übernehmen wir keine Haftung)

Außerdem hat es uns gefreut, dass wir außer den Fahrkosten keine Kosten hatten, alles für Umme!!!!

Samstag, 28. April 2012

Vorbei mit Luxus - Back to a Hostel

Los Mapaches vieles inklusive

Nach 5 Nächten war unser kleiner Luxus im Secret Garden Hotel vorbei. Als nächstes sollten wir im Los Mopaches (Bed, Breakfast und Bikes) unterkommen.
Das Hostel war gut bewertet, im Preis waren Frühstück und Fahrräder mit inbegriffen. Durch die Fahrräder konnten wir uns flexibler bewegen und mussten uns nicht an die Fahrtzeiten der Collectivos zum Strand orientieren oder viel Geld für Taxis bezahlen, das schon das Budget und macht auch noch Spaß.

Unsere Hütte, unsere Bikes

Der Check-In mit der „Mutter“, den Namen haben wir leider vergessen, war sehr nett, lustig aber auch bestimmend. Eins war klar, mit Mutter legt man sich besser nicht an. Das Hostel bekommt definitiv den Preis für die meisten Hinweisschilder, über den Waschbecken z.B. gab es gleich drei.
Wenn man später auscheckt muss man die Gebühr bezahlen, eine Preisliste mit den Kosten für verlorene Gegenständen hing auch schon bereit. Wir fanden das recht amüsant, Mama war streng aber auch herzlich, ein richtiges Unikum. Wir konnten zwischen einem Doppelbett im Viererzimmer oder einem Etagenbett auswählen. Das Doppelbett war aber nur über mehrere Treppen bzw. Leitern zu erreichen, im Falle eines Falles hätte man es niemals rechtzeitig zu einer Toilette geschafft und wir sind ja in einem Land unterwegs, wo so was schon mal öfter vorkommen könnte. Da muss man einfach praktisch denken.
 Wir entschieden uns also für ein Etagenbett in einer Hütte deren Betten, 4 insgesamt, noch unbelegt waren. Vielleicht bleibt es ja so?
Alles war sauber, keine Frage, aber sehr einfach. Es hatte was vom Camping, man musste zu einem separaten Häuschen laufen wo die Toiletten und Duschen waren. Toiletten links, Duschen rechts, beide statt Türen mit Duschvorhängen ausgestattet, sehr interessante Konstruktion.
Die Lampe über den Waschbecken ebenfalls, sagen wir mal kreativ.


Wie gesagt es war sauber aber eben einfach und ich hatte wieder das Gefühl, ich will zurück nach Secret Garden, ich war betrübt. Aber die Auswahl dieser Location sollte sich in vielerlei Hinsicht bewähren. 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Treffen mit alten Urlaubsbekannten

Am ersten Abend machten wir von unseren fahrbaren Untersätzen direkt Gebrauch und trafen unsere Urlaubsbekanntschaften aus Chichin Itza und Merida an einer Strandbar wieder, wir hatte uns zuvor verabredet . Schön auch im Urlaub mal ein paar bekannte Gesichter zu treffen. 

Auf dem Weg zur Strandbar wurde es schnell finster und wir waren froh, dass wir mit Sicherheitswesten und Stirnleuchten ausgestattet waren. Ebenfalls erfreute uns das Vorhandensein eines Fahrradwegs. 

In die Location genannt Kater Holzig, wollten wir eh schon immer mal hin., sie ist uns wegen dem Namen und dem lustigen Logo aufgefallen. 



Wie wir feststellen konnten ist Kater Holzig ein Abkömmling von einer Location in Berlin, die allerdings nur noch ihre letzten Tage dort verbrachte bis die Bar ganz an ein Designhotel übergeben wurde. Die Ausstattung war a la Wohngemeinschaft mit Omamöbeln inklusive festgeschraubte Lampen auf den Tischen. 




Nach einiger Zeit wurde die Bar immer voller und irgendwann startete dann die Party durch. Direkt am Strand unter Palmen, als wir gegen eins, halb zwei den Ort des Geschehens verließen kamen immer mehr Leute und die Party wurde immer wilder.
Die Leute waren teilweise im Ibiza Style, sehr chic und wir mit unseren Backpackerklamotten, Sicherheitswesten und Stirnleuchten, vielleicht wäre wir weniger auf einer Technoparty aufgefallen. Nicht nur wir hatten unseren Spaß beim Fotoshooting am Eingang. Die Leute dachen bestimmt, was sind das denn für irre Vögel.
Auf dem Nachhauseweg mit unseren Fahrrädern haben wir uns gefragt, wie wir auf diese irrsinnige Idee gekommen sind, im Dunklen mit dem Fahrrad zu fahren. Es wurde uns ein wenig mulmig, dann fiel uns aber ein, dass alle paar Minuten schwerbewaffnete Polizeipickups rumfahren, da fühlten wir uns etwas sicherer.  Manchmal fahren sogar Militärfahrzeuge rum, nur damit sich die Touris, vor allem Amerikaner, sicher fühlen, klappt doch hervorragend.
 
Hier noch ein interessanter Artikel:
 

Das trübt die Laune

Nicht weit von unserem Hostel konnten wir dann beobachten wie eine Mutter mit ihren drei Kindern die Mülltonnen nach Nützlichem durchwühlte. Das kleinste Kind war noch so jung, dass es unter einem Arm eingeklemmt mitgeschleppt wurde. Ein Kind hatte wohl etwas Brauchbares gefunden, wir konnten nicht erkennen was, aber alle haben sich gefreut. Das zu sehen hat unsere doch recht heitere Stimmung getrübt. So was zu sehen ist krass.

Grand Cenote

Frühstück mit Liebe gemacht

Das Frühstück in Los Mopaches ist der Hammer, erst gibt es einen Obstteller und einen frischen Smoothy, danach Tacos, Omeletts oder Sandwichs, je nachdem was gerade auf dem Speiseplan stand. Alles wurde noch liebevoll mit Blüten der knallpinken Bougainvillea dekoriert. Schön.

 

Endlich im Cenoten schwimmen

Heute wollten wir uns zum ersten Mal in das Wasser eines Cenoten stützen, also machten wir uns bewaffnet mit Taucherbrille und Schnorchel auf den Weg zur Grand Cenote, eine halboffene Cenote. Mit dem Fahrrad durch die Hitze, wir haben uns danach auf jeden Fall eine Abkühlung verdient. 



Es war ein tolles Gefühl in diesem klaren Wasser zu schwimmen, neben Fischen gab es auch eine Schildkröte und auf der kleinen Insel in der Mitte jagte eine Eidechse Schmetterlinge. Ganz schön harter Job, nach 30 Minuten war er dann mal erfolgreich. Ich bin froh, dass ich mir mein Essen einfach selber machen kann oder kaufen kann, das ist weniger anstrengend. Dafür gibt es wahrscheinlich weniger übergewichtige Eidechsen. 


In der Grand Cenote kann man auch richtig Tauchen, es sah ganz schön spooky aus, als diese aus der Tiefe weit hinten aus der Cenote mit Licht angetaucht kamen.

Donnerstag, 26. April 2012

Über dem Dach des Dschungels - Coba

Reise in die Vergangenheit mit Anfassen

Coba ist eine Mayastätte und nur ca 45 Minuten mit dem Bus von Tulum entfernt,  die wollte ich mir gerne ansehen und Andre musste mit.
An dem Tag war es sehr heiß. Als wir am Eingang von Coba ankamen, entlud sich gleich aus zwei Reisebussen eine Flut von Touristen die mit uns zusammen das Gelände stürmten.  

Schwarzhörer

Eine Reisegruppe war deutschsprachig, mit einem deutschsprachigen Reiseführer. „Wie praktisch“, dachten wir uns und hielten uns ganz unauffällig in der Nähe der Gruppe auf. So bekamen wir auf diese Weise ein paar Brocken der Führung mit. Mist wir hätten Englisch sprechen sollen, dann hätten wir wahrscheinlich noch ungenierter Schwarzhören können. 
Nach einiger Zeit wurde das heimliche Zuhören etwas zu unangenehm und ich wollte dann lieber gehen. Wir hätten einfach weiter dreist sein sollen. 

Naja, so sind wir dann wenigstens vor der wilden Meute die sich teilweise mit dem Fahrradtaxi hat fahren lassen, an der Pyramide gewesen, allerdings dauerte es nicht lange bis sie aufgeholt hatten. 

Mystische Begrüßung

Oben auf der ersten Pyramide, die wir nicht besteigen durften, saßen zwei große, schwarze Vögel, die ihre Flügel ausbreiteten. Zuerst dachten wir, dass das nur Plastikvögel sind, die für uns Touris aufgestellt wurden, aber dann bewegte sich einer. Das war ein Bild, ziemlich beeindruckend, dass gerade zwei Vögel dort triumphierend oben auf der Pyramide sitzen, wenn wir dort aufmarschieren. Bis wir gecheckt haben, dass die echt sind und wir die Kamera einsatzbereit hatten, hatte der eine Vogel schon seine Flügel eingeklappt. Aber hier das, was wir noch für Euch in den Kasten bringen konnten.

Und auf geht´s

Um uns herum flogen viele wunderschöne, große blauschwarze Schmetterlinge. Diese wurden u.a. auch von uns mit der Kamera gejagt, bis auf ein verschwommenes Bild ist es uns nicht gelungen diese quirligen Flattermänner mit der Kamera einzufangen. Apropos Flattermänner, jetzt wo ich dran denke könnte ich ein leckeres, knuspriges Hähnchen von Hähnchen Ewald im Bergischen vertragen, das muss leider warten, genau wie Schnitzel von Oma Kleinmann und Koteletts vom Lommerzheim und leckeres Kölsch. Ja, ich habe gerade Hunger, merkt man das?

Mitten in der Mittagshitze wagten wir den Aufstieg, ganz schön steil hier hoch. Nicht verwunderlich, dass wir die unterschiedlichsten Akrobatiken von anderen Touristen beobachten konnten, wie diese den Auf- bzw. den Abstieg bewältigten, auf jeden Fall war es lustig anzusehen.

Oben angekommen war die Hölle los, wir suchten uns eines von zwei winzigen Schattenplätzchen. Die Aussicht war unglaublich, so was habe ich noch nicht gesehen. Bis zum Horizont erstreckte sich der Urwald weit unterhalb von uns. Wie ein grünes Meer. Wow, in der Mayazeit wäre ich auch gerne ein Oberguru gewesen, dann hätte ich oben immer wilde Zeremonien abhalten können und diesen Wahnsinnsblick genießen können. In Yucatan ist nur plattes Land, keine Hügel, keine Berge. Wir können jetzt gut verstehen, wie sich die Priester damals  auf so einer Pyramide ihren Göttern sehr nahe gefühlt haben.  


So ein harter Aufstieg muss belohnt werden, wir blieben ungefähr eine Stunde oben, nachdem die zwei Busse weg waren, waren wir fast alleine oben, was das Ganze noch beeindruckender machte. 



Der Tempel oben auf der Pyramide war sehr klein, was die da wohl früher gemacht haben? Ich habe erstmal getanzt.



Ich hätte nur zu gerne Mäuschen gespielt, wie übrigens in der Römerzeit auch schon, das wäre mal eine Reise der wirklich ganz anderen Art. Aber die Stätten so zu sehen ist auch schon der Wahnsinn. Ich hätte hier gerne mal den Sonnenauf- bzw. –untergang gesehen. Wir hätten noch ewig da oben bleiben können, aber wir hatten Hunger und es war heiß also wagte auch wir den Abstieg.



Dem Kreislaufkollaps nahe

Ich weiß nicht wann ich auf dieser Reise dem Kreislaufkollaps so nahe war, wie an diesem Tag. Wir mussten noch ne ganze Strecke 1-2 km durch die Anlage zurücklegen, bis wir endlich an einem kleinen Laden mit annehmbaren Preisen waren. Wie sehr habe ich mir nun gewünscht auch ein Fahrradtaxi zu haben, was ich vorher doch eher ein wenig belächelt habe. Tja, wer zu letzt lacht, lacht am besten, ich bei dem Marsch durch den Urwald jedenfalls nicht. 



Im Laden haben wir uns dann erstmal mit süßen, kühlen Getränken versorgt, mir war schlecht. Fix und fertig haben wir uns dann in die Hängematten am See gelegt. Bis unser Bus zurück nach Tulum kommen sollte dauerte es noch etwa eine Stunde. Wir hätte auch noch Cenoten besichtigen können, aber dafür reichte die Zeit nicht. Wie gerne wäre ich ins kühle Naß gesprungen, diese Szenen spielten sich immer wieder vor meinem inneren Auge ab. Naja, Hängematte im Schatten ist auch schon was, es hätte auch nix zum Ausspannen da sein können. Ich glaube heute war der heißeste Tag auf unserer bisherigen Reise.

Montag, 23. April 2012

Tulum - Luxus auf der Budgetreise

Secret Garden

In Tulum wollten wir mal richtig ausspannen. Die ersten neun Tage waren doch aufregender gewesen als geplant. Hier am Strand sollten wir endlich mal voll und ganz die Seele baumeln lassen. Für diesen Anlass haben wir uns auch eine besonders schöne Location gegönnt, das Secret Garden Hotel. Ein Doppelzimmer mit eigenem Bad, weit über unserem eigentlichen Budget, aber nach der stressigen Vorbereitungszeit und dem fleißigen Sightseeing, haben wir es uns auch verdient. 



Links und rechts vom Garten waren die Unterkünfte angeordnet.
Im Garten konnten wir super entspannen, lesen, in der Hängematte rumgammeln. Das einzige was nicht so toll war, war dass die Vögel die Sitzmöbel vollgeschissen haben, da musste man sich ein nicht in Mitleidenschaft gezogenes Plätzchen suchen. Zum Schutz vor den Hinterlassenschaften waren Segel aufgespannt, die aber leider zu klein waren um alles perfekt zu schützen.

Vamos a la playa

Das Secret Garden Hotel ist leider einige Kilometer vom Strand entfernt, so dass wir mit dem Collectivo (10 Pesos) oder Taxi (50 nächster Strand oder 100 Pesos bis Las Ranitas) dort hin fahren mussten. Eine Unterkunft am Strand wäre für uns zu teuer gewesen. 



Wie man den Bildern entnehmen kann, ist es einleuchtend, dass Touris bereit sind tief dafür in die Tasche zu greifen um dort zu wohnen, das wollten wir auch gerne, aber nicht in diesem Urlaub. 

Aber, das Alles war überhaupt nicht schlimm, da Joshua unser Hotelbesitzer mit einem anderen Hotelbesitzer oder Manager befreundet ist, so konnten wir dort abhängen, wir mussten nur wieder etwas konsumieren. Bei den Leckerchen auf der Karte gar kein Problem. Wir haben noch einen Coupon von Joshua bekommen, damit bekamen wir dann auch noch 10% auf Speisen und Getränke. Bei vielen Hotels am Strand kann man sich aufhalten sofern man etwas verzehrt, so spart man sich dann die 165 bis 475 US Dollar pro Nacht/Zimmer, die man für „unser“ Luxushotel hätte zahlen müssen. Wir haben uns gefreut wie die Eichhörnchen, dass wir eine Low Budget Reise machen und trotzdem diesen Luxus genießen können.

Leeeeckerst!!!
Durch ein Missverständnis sind wir dann noch zu einem superleckeren, oberköstlichen Tunfischsteak vom Feinsten gekommen zum Preis vom eher günstigen Tunfischtartar. Am nächsten Tag haben wir wieder das Tunfischtartar bestellt, leider kein Missverständnis mehr, war aber auch sehr lecker. 
Echt geil, in Europa zahlt man am Strand oft schon für doofe Plastikliegen und Sonnenschirm 25 Euro. Wir haben für umgerechnet 18 Euro gegessen sowie getrunken und uns wie die Könige gefühlt. Wir hatten nen riesen Spaß und Gesichtsmuskelkater vom Grinsen.
Einmal fragte uns ein Kellner im Las Ranitas nach der Zimmernummer, ich sagte, dass wir nur Besucher sind und keine Gäste, dass das billiger sei, da musste er laut lachen. 
 

Endlich in der Hängematte am Traumstrand

Einfach nur abhängen und verblöden, das hatte ich zwar schon auf der Isla Mujeres vor, hat aber nicht geklappt. In Tulum sind wir dann zu unserer wohlverdienten Ruhe gekommen, mit Traumstrand und Traummeer.

Ziemliche Schlingel


Die Taxifahrer, die wollten uns immer unbedingt an die Angel bekommen. Auf dem Rückweg standen wir vor „unserem“ Hotel und warteten auf den Collectivo. Ein Taxifahrer hielt an und fragte uns wo wir hin wollten: 
  • „Nur 120 Pesos“. 
  • „100 ist der Preis, aber wir warten auf den Collectivo“. 
  • Daraufhin der Taxifahrer: „Der Collectivo ist nur für die Angestellten, nicht für Touristen.“ 
  • „Auch das stimmt nicht, warum sind wir wohl morgens ganz einfach mit dem Collectivo hierher gekommen?“ 
  • „Ich fahre euch für 80 Pesos.“
  • "Nein, wir nehmen den Collectivo.“

Ich war sauer. Naja, man sollte es den Jungs nicht verübeln, die wissen ja auch was eine Nacht in so einem Hotel wie Las Ranitas kostet. Da ist es dann wenig verständlich, dass wir mit dem Collectivo fahren wollten, wo wir doch so viel Geld für das Hotel ausgeben. Die wussten ja nicht, dass wir nur Besucher waren. Aber auch das, was wir gegessen haben, ist schon für die Lokalen eine Menge Geld. 

Wie gesagt, wir machen uns einen Sport draus, letztendlich kann man sich mit den Taxifahrern immer ganz gut unterhalten, nur auf den einen, da hatten wir keine Lust, wer uns so offensichtlich übers Ohr hauen will. 


Donnerstag, 19. April 2012

Merida - Mexiko


Merida ist das kulturelle Zentrum von Yucatan. Hier ist einiges los und die oft sehr gut in Schuss gehaltenen Gebäude und der schöne Plaza Grande, auch Zocalo genannt, direkt im Zentrum, prägen das Bild dieser alten Kolonialstadt. 

 

 

 

Leben wie in der Kolonialzeit

Wir haben im Hostel Zocalo direkt am Plaza Grande gewohnt, ein altes Kolonialgebäude mit mindestens 5 Meter hohen Decken, die müssen zum Glück hier nicht so heizen wie in Deutschland. Durch die großzügige Bauweise gab es viel Platz im Hostel was schon irgendwie cool war. Wir hatten zuerst ein recht kleines Zimmer, als wir an der Rezeption die Formalien klären wollten sahen wir direkt neben der Rezeption in ein Zimmer mit Balkon in Richtung Park, wir haben es uns angesehen und wollten es unbedingt haben. 


Da die Saison vorbei ist, hat uns der Typ an der Rezeption einen super Preis gemacht, dem wir nicht widerstehen konnten, nur ca. 2,50 Euro teurer als das kleine Zimmer. Wie sich herausstellte eine gute Wahl, da wir auch viel Zeit gechillt haben. Das warme Wetter macht uns immer noch sehr müde und wir haben ja Zeit, das ist eben das schöne wenn man lange reist, man kann auch mal ohne schlechtes Gewissen rumgammeln ohne zu denken, jetzt musst du dir aber noch dies jenes und welches ansehen, weil es ja schon morgen weitergeht. Da das Zimmer nach vorne raus war, war es allerdings recht laut, Nachts haben da Ohrstöpsel gut geholfen, obwohl wir immer so ko waren, dass wir auch gut ohne hätten schlafen können. 


Maya-Nachhilfestunde im Park



Die meisten Leute hier sind sehr offen und neugierig, kaum sitzt man auf einer Bank, wird man schon angequatscht, ob man Spanisch spricht, woher man kommt, wo man schon war und wo man hin will. Die Leute erzählen dann von den Maya, ihrer Geschichte und deren Kultur, vom Kalender, etc. Hier eine Zeichnung des Mayakalenders mit Erklärungen dazu.

Auf der 7ten Stufe ganz oben erlangt man den Spirit, die Energy wie uns Alfonso, ein Lehrer der Anthropologie, erklärte. Zumindest haben wir es so verstanden. 
Einer hat aber nach ein zwei Sätzen gesagt, dass er Geld braucht, weil irgendwer im Krankenhaus ist, zumindest haben wir das so verstanden. Die Leute hier in Yucatan sprechen oft sehr gut Englisch und ein paar deutsche Wörter, „Hängematte“ und „alles gratis“ können die Händler in die Touriläden und an den Ständen auch oft in Deutsch sagen. „Alles gratis“ haben wir oft gehört, eine Masche um mit den Touris ins Gespräch zu kommen: „Gratis, das ist ja toll, dann such ich mir mal was aus.“ Und schon ist man in den Klauen eines Verkäufers aus denen man schwer wieder rauskommt.

Party an Wochenenden

An Wochenenden ist in Merida einiges los, Samstagmorgen wurden wir von einer Feuerwehrkapelle, den Bomberos geweckt, die im Park gegenüber um 8 Uhr morgens mit Trommeln und Trompeten das Wochenende einläuteten. 



Samstags abends kann man am Platz Santa Lucia unweit des Zentrums auf einer Bühne Volkloretänzer jeden Alters bewundern und auch Sänger in Mexikooutfit inklusive Riesensombrero. Am Platz sind Buden aufgebaut an denen man allerhand Leckereien und Souvenirs aller Art kaufen kann. Hier ist ein bunter Mix aus Einheimischen und Touristen zu finden. 


Hin- & Zurück hätte man auch mit einer der zahlreichen Pferdekutschen fahren können. Die Pferde sind im Gegensatz zu den Kutschern äußerst unfreundlich. Eines wollte Andre beißen und treten. Die Party geht gegen 20-21 Uhr los und soll bis 3 Uhr nachts gehen, so lange waren wir allerdings nicht dort. Zu Fuß im Dunklen nach Hause gehen ist zumindest rund um die Innenstadt kein Problem gewesen.




So viel Polizei wie hier haben wir noch nirgends gesehen, gefühlt an jeder Straßenecke ist die Städtische Polizei zu sehen, die den Verkehr trotz vorhandener Ampeln regelt oder mal einen Fahrer nett darauf hinweist er solle sich doch anschnallen. Warum die den Verkehr trotz Ampeln regeln, haben wir auch nicht verstanden, ist aber auch egal. 

Insgesamt arbeiten hier viel mehr Leute als bei uns, z. B. an den Kassen in größeren Supermärkten steht am Ende der Kasse immer jemand der die Waren in eine Tüte einpackt. Einmal hatte Andre eine Umhängetasche mit, in die der Einkauf rein sollte, der ältere Herr hat sich darüber köstlich amüsiert, ein paar Worte, die wir nicht verstanden haben, mit seinem Kollegen ausgetaucht und dann alles ganz akkurat eingepackt und uns freundlich verabschiedet. 

Restaurant Chaya Maya

In einem Restaurant in dem wir typisches Mayaessen gegessen haben flitzten im Service ca. 14 Kellner umher, Tische gab es nicht mehr als 20, Mitarbeiter hinter der Theke, Kasse, in der Küche und Empfang nicht mitgezählt. Dazu saßen noch zwei Omis in ortstypischer Kleidung im „Schaufenster“ und machten kleine Tacofladen. Der Service war super freundlich, emsig und die ganze Zeit in Action. Das Essen war gut aber nicht ganz unser Geschmack, aber man muss ja mal probieren. Ich habe einen Chaya Drink probiert, er ist wohl aus einer Art Spinat, Mayaspinat, er ist grasgrün und riecht und schmeckt auch so, aber man muss ja alles mal probiert haben. Wer in Merida ist sollte mal im Chaya Maya vorbeischauen, es ist auf jeden Fall ein Erlebnis. 

Entspannt Arbeiten

Um noch mal auf die vielen Mitarbeiter überall zu sprechen zu kommen. Zuerst dachte ich, was für eine Verschwendung, so viele Leute braucht man doch nicht, in Deutschland würde es das nicht geben. Aber mittlerweile denke ich anders darüber, ich glaube bei uns sind wir in vielen Bereichen unterbesetzt, die Mitarbeiter sind gestresst, machen viele Überstunden und sind überlastet, nicht umsonst gibt so viele Burnouts. Viele Unternehmen sparen und sparen trotz steigender Gewinne. Alles hat seine Grenzen, so etwas kann nicht ewig weitergehen. Ein Mittelweg von beidem wäre vielleicht was, es muss eben wirtschaftlich sein, aber das Wohlergehen der Mitarbeiter ist eben auch wichtig. 

Jeden Sonntag wird hier das Tanzbein geschwungen




Sonntags verwandelt sich der Zocalo in ein buntes Volksfest. Rund um den Platz werden kleine Buden aufgebaut an denen man Hüte, Kleider, Süßes z. B. leckerste Churros und Herzhaftes kaufen kann. Die Straßen um den Plaza werden teilweise gesperrt. Direkt vor dem Rathaus findet den ganzen Tag Programm statt, vormittags werden die Kinder unterhalten und abends spielt eine Band Salsa, Mambo, Pasodoble und mehr als 500 Leute, eher etwas gehobenen Alters tanzen unermüdlich zu dieser fröhlichen Musik um die sich eine Liveband inklusive Moderator kümmern.

Hier könnt Ihr die Mexikaner Tanzen sehen.






 
Drumherum sitzen und stehen mindestens genau so viele Leute und schauen dem bunten Treiben zu. Die Gesichter der meisten Tänzer sind allerdings sehr ernst, was wir irgendwie amüsant fanden. Wahnsinn, das findet jedes Wochenende statt, so was müsste es auch in Köln geben, natürlich inklusive des super Wetters. 


Es scheint als wenn die halbe Stadt auf den Beinen ist, sich rund um den Platz vergnügt, isst, tanzt, quatscht oder auch eben nur auf einer der Bänke im wunderschönen Platz rumsitzt und das Ganze ohne einen Tropfen Alkohol, der darf nämlich nicht in der Öffentlichkeit getrunken werden. Eltern werden auf eine harte Probe gestellt, wenn sie mit ihren Kindern an den bunten Ballons und Windrädern vorbeimüssen, warum sollte es den Eltern hier anders gehen als bei uns.


Über die Buden sind Sonnen- bzw. Regenplanen gespannt bei denen etwas größere Leute Gefahr laufen sich an den gespannten Seilen selbst zu strangulieren, damit haben allerdings die überwiegend kleinen Mexikaner kein Problem.

Mittwoch, 18. April 2012

Valladorid & Chichen Itza


Und weiter geht´s
Von der Isla Mujeres, sind wir mit der Fähre nach Cancun und dann weiter mit dem Bus nach Valladolid gefahren. Um 11.15 Uhr waren wir in Cancun, um uns über Abfahrtzeiten und Preis zu erkundigen und um 11.20 Uhr konnten wir schon in den Bus steigen, Fahrtkosten 284 Peso für uns beide für 2 Std. und 20 Min. Fahrt. Valladolid ist ein super süßes kleines Städtchen mit einem wunderschönen Park. Hier in Mexiko wird offensichtlich ziemlich viel Wert auf schöne Parks gelegt, da man sie in jeder Ortschaft findet. Bänke unter den Bäumen laden zum Verweilen ein und es ist prima zum Lesen oder einfach um Leute zu beobachten.
Da es super heiß war, Andre tierische Kopfschmerzen hatte und wir erst einmal überlegen wollten wie es weitergeht, haben wir uns auf einer Bank im Schatten niedergelassen. Direkt am Park war ein kleines Hotel in dem Tiff schon übernachtet hatte, ich bin dann erstmal ohne Gepäck dorthin und hab gefragt was ein Doppelzimmer kostet, leider war es zu teuer. Im Lonely Planet (Reiseführer) wurde ein Backpacker empfohlen, wir haben im Internet nachgeschaut wie es bewertet ist.

Exkurs freier Internetzugang und Hostelbuchungsplattformen
Hier gibt es an fast allen zentralen, öffentlichen Plätzen freies Internet, mit einem iPhone hat man schnell ein paar Infos und dann kann es losgehen. Im Internet gibt es einige Hostelbuchungsplattformen wie z.B. Hostelz.com oder Hostelworld.com, bei denen ehemalige Besucher die Unterkünfte anhand von verschiedenen Kriterien u. a. Sauberkeit, Freundlichkeit des Personals, Lage, etc. bewerten können. Ich sage nur hoch lebe die öffentliche Kundenzufriedenheitsbewertung. Es lohnt sich nicht nur auf die Gesamtzahl z.B. 77%, was nicht so gut ist zu achten, sondern auch auf die Einzelbewertungen der Reisenden, wenn wenige sehr schlecht bewertet haben zieht das den Schnitt ganz schön runter.

Auf zum Hostel
Es war wirklich sehr heiß und unsere Rucksäcke waren super schwer. Das Backpacker sollte nicht weit von dem Platz entfernt sein an dem wir uns befanden. Ich nahm die Karte zur Hand und wir gingen los. Es sollte das letzte Mal sein, dass ich allein die Karte und somit die Verantwortung für den Weg zum Hostel habe, gleich könnt Ihr lesen warum.

Wir liefen und liefen bis wir auf einmal ein Pferd am Straßenrand angepflockt sahen, die  Gegend sah etwas seltsam aus und irgendwie kam da auch nix mehr in der Richtung in der wir gelaufen waren. Hm, wir müssen wohl in die falsche Richtung gelaufen sein und das ziemlich weit. Ok, dann eben zurück, Andres Kopfschmerzen hatten mal wieder Recht gehabt und das Wetter schwang um, nur noch 200 Meter zum Backpacker, es gab einen krassen Wolkenbruch wie ich ihn schon lange nicht mehr erlebt habe, vor allem nicht ohne Regenschirm oder anderen Regenschutz, ich war klatschnass, in Anbetracht des heißen Wetters hat die Dusche allerdings sehr gut getan. Da Andre weiter vorne war und gerannt ist, wurde er fast verschont.

Hostel La Calendaria
Nun sind wir da, unser zweites Backpacker und unsere erste Schlafsaalerfahrung auf dieser Reise. Wir bekamen zwei Betten im 10er Dorm (Schlafsaal), hier sah es schon anders aus als bei Tiff und Jorge, es war dunkel im Raum, die Fenster fast direkt unter der Decke, Putz blätterte von den Wänden, Spinnenweben. Die Dusche und das Klo vom Dorm waren so lala, einigermaßen sauber aber sehr einfach, die Decke war feucht und die Farbe bröckelte ab, die Armaturen verkalkt. Ich war deprimiert: „Ich will nach Hause in mein Bett“. Nun ja, so ist es eben mal auf einer Low Budget Reise um die Welt, Betten waren aber sehr angenehm und sehr sauber. Da es weiterhin wie aus Kübeln regnete, haben wir im Wohnzimmer Platz genommen und ein wenig im Internet gesurft um eine Unterkunft für Merida zu suchen. Schade, dass wir den wirklich traumhaften Garten nicht benutzen konnten.




Nicht lecker
Später sind wir etwas essen gegangen, in einer Art Markthalle, das war das bisher schlechteste Essen das wir hier gegessen haben, die Tacos und das Hühnchen haben komisch gerochen, zum Glück hat uns der Typ von der Bude nicht richtig verstanden, so dass wir nur eine Portion bekommen haben. Wir haben nicht mal die Hälfte gegessen und danach haben wir uns komisch gefühlt, aber vielleicht war das auch nur eine Art Phantomkomisch sein, das wir keinerlei Verdauungsprobleme oder ähnliches hatten. In einer Apotheke haben wir uns dann Chips und Nüsse gekauft, ja ihr habt richtig gelesen, in vielen Apotheken kann man hier wunderbar Chips, Cola und andere Snacks kaufen.
Später abends sind wir noch durchs Städtchen gebummelt und haben den Chicken Cowboy entdeckt.


Doch nicht so schlimm
Die Nacht im 10er Dorm war dann doch nicht so schlimm, wir waren insgesamt nur 6 Leute und es war angenehm kühl zu schlafen. Das Frühstück gab es dann in der großen Küche im Garten, es gab Kaffee und Tee, fertig in Gläschen vorbereiteten Joghurt mit Früchten und Müsli, sowie Brot und Aufstriche. Alles war sehr liebevoll aufbereitet, wo es was zu essen gibt da sind dann auch wieder Katzen zu finden, die versuchen auch etwas von den Leckereien abzubekommen. Wenn das Wetter schön ist und man im Garten rumlungern kann, u.a. in Hängematten, ist das schon ein sehr schönes Hostel und die Leute dort sind super nett und hilfsbereit. Wir hätten hier noch ein Fahrrad leihen können und die Umgebung und die vielen Cenoten erkundigen können, aber wir sind direkt weiter nach Chichen Itza.

Was ist überhaupt eine Cenote?
Cenoten bedeutet in der Mayasprache „heilige Quelle“. Sie sind Löcher in denen sich Wasser sammelt. In Yucatan gibt es keine oberirdischen Flüsse, das Regenwasser sickert durch den Kalkstein und bildet unterirdische Flüsse. Wenn die Erde überhalb dieser Flüsse einstützt entstehen diese Löcher. In Yucatan gibt es über 3000 davon. Neben den unterirdischen Cenoten gibt es noch halb offene und ganz geöffnete. Yucatan ist nur ein Staat auf der Halbinsel in Mittelamerika (einer der beiden Höcker in Mittelamerika), auf der Karte kann man ganz gut sehen, dass dort keine Flüsse sind.

Werden wir jetzt ausgeraubt?
Am Busbahnhof hat uns ein Typ abgefangen und gefragt ob wir mit dem Collectivo nach Chichen Itza wollen, wir bejahten die Frage und er bat uns ihm zu flogen. Wir bogen in die nächste Straße ein und dann in einen Parkplatz zwischen zwei Häusern. Im Collectivo saß schon eine Mexikanerin, wir wurden gebeten zu warten und unser Gepäck in den Kofferraum zu stellen. Irgendwie war uns einen Moment lang mulmig, sind wir hier richtig, werden wir gleich ausgeraubt? Auf dem Bus stand das Wort Collectivo, darüber hinaus hatte der Bus noch so ein paar Aufkleber auf denen die Daten des Nummernschildes nochmal angegeben waren, so kann überprüft werden, dass das Nummernschild tatsächlich zu dem Auto gehört.  Als noch ein weiter Collectivo mit Gästen auf den Hof gefahren ist, waren wir uns sicher, dass wir tatsächlich richtig waren. Wir haben uns dann noch ganz nett mit dem Fahrer unterhalten, als einzige Touris sind wir dann im vollbepackten Bus nach Chichen Itza gefahren.

Eine Reise in die Vergangenheit
In Chichen Itza angekommen machten wir uns erstmal mit den Tarifen vertraut, man musste zwei mal Eintritt bezahlen, einmal vorne an einer Kasse 57 Pesos p.P. und einmal weiter hinten 120 Pesos p.P., der hintere Schalter war etwas staatliches hatte man uns erklärt. Diese doppelte Tarifierung war auch auf allen Tafeln angeschlagen. Zur gleichen Zeit bekamen wir mit, dass zwei Deutsche mit einem Frührer sprachen und sagten, dass sie noch andere Besucher suchen, damit die Kosten insgesamt günstiger werden. Wir kamen ins Gespräch und haben dann zu viert einen deutschsprachigen Führer angeheuert insgesamt für alle 600 Pesos. Unser Gepäck haben wir in der kostenlosen, bewachten Gepäckaufbewahrung im Eingangsbereich abgegeben.

Deutsche Welle als Sprachkurs
Unser Führer sprach super gut Deutsch, ich habe ihn gefragt ob er mal in Deutschland war.  Dem war allerdings nicht so, er meinte er schaut und hört viel die Deutsche Welle, der Rest sei Selbststudium gewesen. Wow, sehr beeindruckend, wenn man mal überlegt wie schwer ich mich mit dem verhältnismäßig einfachen Spanisch tue. Meine Spanischlehrerin meinte, dass man in ca. einem Jahr einigermaßen Spanisch lernen kann, für das gleiche Level braucht man für die Deutsche Sprache ca. 5 Jahre, nur mal so zum Vergleich.

Was ist nun richtig?
Hier noch etwas zu den unten dargestellten Angaben. Je mehr Quellen wir über die Maya, die einzelnen Stätten usw. studiert haben, desto mehr Versionen konnten wir feststellen. Wir geben hier weiter was wir auf unserer Führung erfahren haben oder ggf. irgendwo anders gelesen oder gehört haben. Die Angaben des Führers haben wir nicht nachgeprüft. Wir geben hier alles besten Wissens und Gewissens wieder, aber bitte nagelt uns nicht drauf fest. Wer es genau wissen will leiht sich ein Buch über die Maya aus, aber bitte nur eins, sonst wird es wieder verwirrend.

El Castillo
Die Führung war sehr interessant, 987 n. Chr. wurde der Ort von Tolteken aus Tula in Zentralamerika erobert und im Jahre 1224 wieder verlassen. Das wohl imposanteste Gebäude der Anlage ist die große Pyramide El Castillo (die Burg), sie ist 30 Meter hoch und von allen vier Seiten gibt es 91 Stufen die nach oben führen. Zählt man alle Stufen zusammen ergibt sich die Zahl 364 plus oberen Sockel erhält man die Zahl 365, das entspricht dem Mayakalender, naja und irgendwie auch unserem Kalender. Die Stufen sind wohl alle unterschiedlich groß, damit alle aus der Entfernung gleich groß aussehen, das hat wohl etwas mit der Optik zu tun.
An einer der vier Treppen der Pyramide sind zwei Schlangeköpfe aus Stein zu sehen. Zweimal im Jahr im Frühling und Herbst, lässt ein Spiel von Licht und Schatten es so aussehen, als schlängele sich eine Schlange oben vom Tempel der Pyramide nach unten.  Ganz oben in der Pyramide ist ein Jaguar-Thron zu sehen, da man als Besucher leider nicht mehr die Pyramide besteigen darf, konnten wir das logischer weise nicht sehen.
Im obersten Teil der Pyramide ist ein Holzbalken über einer der Eingangstüren in die Pyramide eingelassen. Dieser ist tatsächlich noch original erhalten. Das Holz besteht aus einem Kautschukbaum.

Ballspiele auch damals schon beliebt
Nicht weit von der Pyramide entfernt ist der Ballspielplatz, er ist der größte in Mesoamerika. Den Angaben unseres Führers nach soll der Ball, mit dem zwei Mannschaften gegeneinander gespielt haben, 3 kg schwer gewesen sein und war aus Kautschuk. Er wurde mit verschiedenen Körperteilen gespielt, allerdings nicht mit den Händen. Wie Ihr auf den Bildern seht, waren die Ringe, durch die der Ball gespielt wurde, in Chichin Itza ziemlich hoch. Ich weiß nicht wie die das geschafft haben ohne Hände diese schweren Bälle dort durchzuspielen. Wir hörten auf unserer Führung, dass der beste Spieler geopfert wurde und es für ihn eine Ehre war zu sterben. In Berichten die wir uns im Internet angesehen haben, wurde allerdings dargestellt, dass der/die Verlierer geopfert wurden, vielleicht gab es ja auch Variationen, wir wissen es nicht. Wenn man den Göttern allerdings immer nur das Beste opfern wollte dann passt die Theorie unseres Experten besser, denn wer will schon mit den Göttern Ärger bekommen weil die Ware nicht gut genug war.
Der Ballspielplatz besitzt außerdem eine hervorragende Akustik, so dass man sich ohne große Anstrengung mit jemanden unterhalten kann, der am anderen Ende des Ballspielplatzes steht, das sind immerhin 166 Meter.


Teure Verpflegung
Das Gelände von Chichen Itza ist riesengroß, hier kann man sich schon einige Stunden aufhalten. Wir hatten Glück, dass es schattig war und wir früh da waren, später als die Wolken weg waren war es knalle heiß, im Schatten der vielen Bäume fanden wir ein wenig Abkühlung. Essen und Trinken ist hier ziemlich teuer im Vergleich zu sonst überall. Für eine Literflasche Wasser zahlt man locker das Dreifache, aber da wir unsere selbst mitgebrachten 2 Liter schon auf hatten und wir durst hatten haben wir uns noch mal 2 Liter für je 30 Pesos hinzugekauft, was muss das muss.

Wie die das alles hinbekommen haben?
Eine weitere beeindruckende Ruine war die Gruppe der 1000 Säulen, diese waren früher mit Gewölben überzogen, da darin Holzbalken verbaut waren und diese mit Zeit verrotteten, sind die Gewölbe allerdings nur noch an einer kleinen Stelle zu sehen. Was für eine Arbeit das alles zu bauen und wohlgemerkt ohne Metallwerkzeuge, das Rad und Lastentiere. Da hatten es die Römer in Europa doch um einiges leichter. Der Kalkstein, aus denen viele Gebäude erbaut wurden, wurde nass gemacht, durch die Nässe war der Stein leichter zu bearbeiten.
Alle Maya sollen das Alles aus freien Stücken und Good will gegenüber Ihren Göttern geschaffen haben, ganz ohne Sklaverei. Wir glauben das allerdings nicht, die wurden u. a. bestimmt mit einer Menge Peitschenhiebe erbaut.

Mystische Steine
Die Steine von den Mayastätten sollen magnetisch sein, der normale Kalkstein dagegen nicht, auch das hat uns unser Führer erzählt. Ich habe vorsichtshalber mal die Kreditkarten ferngehalten ;-) In einem Ritual sollten wir diesen Magnetismus spüren, im zweiten Anlauf spürte ich tatsächlich was, vielleicht war es aber auch weil ich meine Hand so lange nach unten gehalten habe. Wir haben auch viel Spirituelles erfahren, die Leute hier glauben tatsächlich dran. Ich finde es immer wieder schön diese Geschichten zu hören und zu denken, hm ob das wohl wahr ist oder Mayastättenführergarn? Ich glaube schon, dass Stätten an denen viel Gebetet wird/wurde, u.a. auch unsere Kirchen eine spezielle Ausstrahlung haben.
Andre hingegen hat keine magischen Strahlen gespürt und hält das alles für ziemlichen Humbug. Wie ihr später noch lesen werdet hören wir noch weitere magische Geschichten und spirituelle Riten. Mal schauen ob sich Andres Einstellung zu diesem Thema im Laufe unserer Reise nicht doch noch ändern werden?

Mayamathe
Die Maya hatten ebenfalls ein Rechensystem entwickelt und gelten als erste Erfinder der 0, dargestellt in Form einer Muschel. Ein horizontaler Balken bedeutet 5, ein Punkt eins. Auch hier könnt ihr euch im Internet ausführlicher informieren, es ist wahnsinnig Interessant auch für Leute die Mathe doof finden.




Gute Nachrichten
Es gibt gute Nachrichten, am 21.12.2012 geht die Welt nicht unter, sondern es beginnt ein neues Zeitalter. Ein Zyklus dauert bei den Maya 52 Jahre (eine Generation) x 500 Generationen ergibt 26.000 Jahre, dann beginnt eine neue Zeit. Bisher war die Zeit der Männer ab dem neuen Zeitalter sind die Frauen dran, vielleicht kommt daher die Weltuntergangstheorie? Die Darstellung in diversen 2012 Filmen müsste dann allerdings anders aussehen: In den den Einkaufsstraßen gibt es nur noch Schuhgeschäfte und Geschäfte für Damenmoden, Schminke, Wellness, Friseure, etc.. Im Kino laufen nur noch romantische Schnulzen, die Männer schmeißen den Haushalt, es gibt endlos lange, nicht enden wollende Gespräche. Alles ist pink und rosa, in Bars wird hauptsächlich Sekt ausgeschenkt, von Fußball gibt es nur alte Aufzeichnungen, Stadien können - wie heute Chichen Itza - besichtigt werden...  Ok, jetzt bin ich etwas abgedriftet.
Andres Theorie von der Änderung des Zeitalters sieht allerdings anders aus, er meint, dass sich die Machtverhältnisse im deutschen Fußball nach der zweiten Meisterschaft des BVB nach Ablauf des Mayakalenders, endgültig ändern werden.

  
1000 Händler
Auf dem Areal von Chichen Itza gibt es angeblich 1000 Händler, - wir haben nicht gezählt - die Ihre Ware an den Mann und die Frau bringen wollen. Only One Dollar, haben wir die ganze Zeit gehört, alles gratis und hola, hola – Coca Cola. Andre meinte, die sollten mal kühles Bier ein Dollar rufen, da wäre er sofort bereit mit den Amigos ins Geschäft zu kommen.
Hier gab es wirklich viele schöne bunte Dinge und wer mich kennt, der weiß wie sehr ich bunt liebe. Hier in Mexiko könnte ich mich todshoppen. Am traurigsten finde ich, dass ich den kleinen pinken, mit Samt bezogenen und Pailletten beklebten Minisombrero für Karneval nicht mitnehmen kann. Wie soll ich das alles schleppen und heile wird der bestimmt nicht ankommen. Weiterhin von mir begehrte Souvenirs sind weiße Kleider mit bunten Stickereien, Hängematten, ich liebe Hängematten, bunte Tücher und Decken, kleine Skelettfiguren, die Kleider um die Jahrhundertwende tragen, ein paar Fotos von den Figuren findet ihr unter dem Eintrag Isla Mujeres. So ich glaube das wars. Ich muss auf jeden Fall noch mal nach Mexiko nur zum Shoppen.

Andre hat beobachtet wie eine Amerikanerin einem Verkäufer ein besticktes Taschentuch abkaufen wollte. Das Tuch sollte einen Dollar kosten, die Frau hatte aber kein Kleingeld, sie fragte Ihren Mann: „Honey, have you got a Dollar“, der Mann stand weiter vorne in seiner geführten Reisegruppe. „No“, hatte er nicht, dann gab die Frau dem Händler 20 Dollar und meinte „It`s ok!“, stimmt so. Manchmal hat man eben Glück.

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Kindheitstraum erfüllt
Mit dem Besucher einer Mayastätte habe ich mir auf jeden Fall einen Kindheitstraum erfüllt, das ist ein tolles Gefühlt, wenn man mit offenem Mund und großen Augen den Berichten im Fernsehen gefolgt ist und plötzlich ist man mittendrin. Schwer beeindruckt von der Mayakultur fuhren wir gegen 16 Uhr mit dem Bus weiter nach Merida, dort haben wir uns erstmal ein Buch über die Kultur der Maya gekauft, wir wollten einfach noch mehr erfahren. 


Wir haben noch so vieles mehr von unserem deutsch sprechenden, mexikanischen Fremdenführer erfahren, aber kommt doch einfach einmal hierher und lasst euch schwer beeindrucken. Chichen Itza ist auf jeden Fall eine Reise wert, wie vieles andere hier ebenfalls.