Reise in die Vergangenheit mit Anfassen
Coba ist eine Mayastätte und nur ca 45 Minuten mit dem Bus von Tulum
entfernt, die wollte ich mir gerne ansehen und Andre musste mit.
An dem Tag war
es sehr heiß. Als wir am Eingang von Coba ankamen, entlud sich gleich aus zwei Reisebussen eine Flut von Touristen die mit uns zusammen das Gelände stürmten.
Schwarzhörer
Eine Reisegruppe war deutschsprachig, mit einem deutschsprachigen Reiseführer. „Wie praktisch“,
dachten wir uns und hielten uns ganz unauffällig in der Nähe der Gruppe auf. So bekamen
wir auf diese Weise ein paar Brocken der Führung mit. Mist wir hätten Englisch
sprechen sollen, dann hätten wir wahrscheinlich noch ungenierter Schwarzhören
können.
Nach einiger Zeit wurde das heimliche Zuhören etwas zu unangenehm und
ich wollte dann lieber gehen. Wir hätten einfach weiter dreist sein sollen.
Naja, so
sind wir dann wenigstens vor der wilden Meute die sich teilweise mit dem
Fahrradtaxi hat fahren lassen, an der Pyramide gewesen, allerdings dauerte es
nicht lange bis sie aufgeholt hatten.
Mystische Begrüßung
Oben auf der ersten Pyramide, die wir nicht besteigen
durften, saßen zwei große, schwarze Vögel, die ihre Flügel ausbreiteten. Zuerst
dachten wir, dass das nur Plastikvögel sind, die für uns Touris aufgestellt
wurden, aber dann bewegte sich einer. Das war ein Bild, ziemlich beeindruckend,
dass gerade zwei Vögel dort triumphierend oben auf der Pyramide sitzen, wenn
wir dort aufmarschieren. Bis wir gecheckt haben, dass die echt sind und wir die
Kamera einsatzbereit hatten, hatte der eine Vogel schon seine Flügel eingeklappt. Aber hier das, was wir noch für Euch in den Kasten bringen konnten.
Und auf geht´s
Um uns herum flogen viele wunderschöne, große blauschwarze
Schmetterlinge. Diese wurden u.a. auch von uns mit der Kamera gejagt, bis auf
ein verschwommenes Bild ist es uns nicht gelungen diese quirligen Flattermänner
mit der Kamera einzufangen. Apropos Flattermänner, jetzt wo ich dran denke
könnte ich ein leckeres, knuspriges Hähnchen von Hähnchen Ewald im Bergischen
vertragen, das muss leider warten, genau wie Schnitzel von Oma Kleinmann und Koteletts
vom Lommerzheim und leckeres Kölsch. Ja, ich habe gerade Hunger, merkt man das?
Mitten in der Mittagshitze wagten wir den Aufstieg, ganz
schön steil hier hoch. Nicht verwunderlich, dass wir die unterschiedlichsten
Akrobatiken von anderen Touristen beobachten konnten, wie diese den Auf- bzw.
den Abstieg bewältigten, auf jeden Fall war es lustig anzusehen.
Oben angekommen war die Hölle los, wir suchten uns eines von
zwei winzigen Schattenplätzchen. Die Aussicht war unglaublich, so was habe ich
noch nicht gesehen. Bis zum Horizont erstreckte sich der Urwald weit unterhalb
von uns. Wie ein grünes Meer.
Wow, in der Mayazeit wäre ich auch gerne ein Oberguru gewesen, dann hätte ich
oben immer wilde Zeremonien abhalten können und diesen Wahnsinnsblick genießen
können. In Yucatan ist nur plattes Land, keine Hügel, keine Berge. Wir können
jetzt gut verstehen, wie sich die Priester damals auf so einer Pyramide ihren Göttern sehr nahe
gefühlt haben.
So ein harter Aufstieg muss belohnt werden, wir blieben
ungefähr eine Stunde oben, nachdem die zwei Busse weg waren, waren wir fast
alleine oben, was das Ganze noch beeindruckender machte.
Der Tempel oben auf
der Pyramide war sehr klein, was die da wohl früher gemacht haben? Ich habe
erstmal getanzt.
Ich hätte nur zu gerne Mäuschen gespielt, wie übrigens in
der Römerzeit auch schon, das wäre mal eine Reise der wirklich ganz anderen Art. Aber die Stätten so zu sehen ist auch schon der Wahnsinn. Ich
hätte hier gerne mal den Sonnenauf- bzw. –untergang gesehen. Wir hätten noch
ewig da oben bleiben können, aber wir hatten Hunger und es war heiß also wagte
auch wir den Abstieg.
Dem Kreislaufkollaps nahe
Ich weiß nicht wann ich auf dieser Reise dem
Kreislaufkollaps so nahe war, wie an diesem Tag. Wir mussten noch ne ganze
Strecke 1-2 km durch die Anlage zurücklegen, bis wir endlich an einem kleinen
Laden mit annehmbaren Preisen waren. Wie sehr habe ich mir nun gewünscht auch
ein Fahrradtaxi zu haben, was ich vorher doch eher ein wenig belächelt habe. Tja, wer zu letzt lacht, lacht am besten, ich bei dem Marsch durch den Urwald
jedenfalls nicht.
Im Laden haben wir uns dann erstmal mit süßen, kühlen
Getränken versorgt, mir war schlecht. Fix und fertig haben wir uns dann in
die Hängematten am See gelegt. Bis unser Bus zurück nach Tulum kommen sollte
dauerte es noch etwa eine Stunde. Wir hätte auch noch Cenoten besichtigen
können, aber dafür reichte die Zeit nicht. Wie gerne wäre ich ins kühle Naß
gesprungen, diese Szenen spielten sich immer wieder vor meinem inneren Auge ab.
Naja, Hängematte im Schatten ist auch schon was, es hätte auch nix zum
Ausspannen da sein können. Ich glaube heute war der heißeste Tag auf unserer
bisherigen Reise.
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