Willkommen in
Gute Fahrt
Die Fahrt von
Arequipa nach Cusco hat uns in der ersten Klasse mit Cruz del Sur ca. 230
Soles/ 70 Euro pro Person gekostet. Die Fahrt war wieder mal recht angenehm. Im
Busbahnhof hatten wir eine Deutsch-Peruanische Familie aus Berlin kennen
gelernt, die uns ein paar Tipps für Cusco gegeben hatte. Gegen 6 Uhr morgens
kamen wir in Cusco an, nun mussten wir uns wieder mal ein Taxi suchen.
Grundsätzlich kein Problem, aber wir wollten ja auch sicher ankommen, also nur
offizielle Taxis nehmen und sich ggf. den Ausweis vom Fahrer zeigen lassen. Es
hat alles gut geklappt.
Hostel Pisco and Soul
Wieder waren wir
auf Hostelsuche, nachdem wir uns ein paar Unterkünfte angesehen haben entschieden
wir uns für das Hostel Pisco and Soul. Eine gute Wahl, allerdings waren die
Zimmerpreise noch teurer als in Arequipa, 80 Soles für ein Doppelzimmer mit
Bad. Andre war immer noch krank und so wollten wir auf keinen Fall in einem Dorm übernachten.
Das Hostelpersonal war wieder sehr freundlich und hilfsbereit. Zur Begrüßung
bekamen wir erstmal einen Coca Tee zum aufwärmen, das tat gut.
Dem Himmel so nah
Naja, so nah auch wieder nicht.
Nachdem wir uns
in Arequipa auf 2.353 m waren, sind wir in Cusco dem Himmel mehr als 1.000
Meter näher gekommen. Hier auf über 3.400 Metern ist die Luft ganz schön dünn.
Besonders bemerkbar macht sich der geringe Sauerstoffgehalt in der Luft beim
Treppenlaufen oder Bergaufgehen. Da bleibt einem ganz schön die Puste
weg.
Kalt, kälter, Cusco
In Cusco war es
nicht nur höher als in Arequipa sondern auch noch kälter. Tagsüber, wenn die
Sonne schien war es schön angenehm warm, aber sobald die Sonne weg war,
wurde es knackig kalt.
Abends waren wir oft
schon gegen 20.30 Uhr im Bett weil es einfach zu kalt war und immer mit
Winterklamotten drinnen rum zu laufen ist auch nicht wirklich gemütlich.
Die
Winterklamotten hatten wir auch im Frühstücksraum an. Aber wer fällt hier
wieder auf? Läuft mit kurzer Hose und Barfuß rum, hat nasse Haare und fühlt
sich immer noch pudelwohl wie am Karibikstrand? Wer wohl, die Engländer! Ich
verstehe das nicht, wir sitzen ungelogen mit dicker Winterjacke, Mütze und
dicken Schuhen hier im Frühstücksraum und diese Mädels im Strandoutfit. Die
müssen so was wie ein Frostschutzgen haben, anders kann ich mir das nicht
erklären. Wenn ich dran denke bekomme ich schon eine Blasenentzündung.
Gute Verpflegung
Andre hatte es
regelrecht nach der Colca Tortour umgehauen, er hatte Fieber und war für einige
Tage außer Gefecht gesetzt.
Andre habe ich
regelmäßig mit einem halben Liter frisch gepressten Orangensaft aus einem
kleinen Restaurant/Café aus der Straße Carmen Alto versorgt. Als ich nach einer
Hühnersuppe zum Mitnehmen fragte wurde ich entsetzt angeschaut: „Wir sind ein
vegetarisches Restaurant.“ Ups, sorry. Ich wurde während unserer Zeit in Cusco
Stammgast hier, die Leute waren super freundlich, der leckere, hausgemachte
Joghurt mit Früchten unschlagbar lecker. Die Gemüseburger sind auch sehr
empfehlenswert. Vegan kann man hier übrigens auch essen. Überhaupt ist diese
Stadt sehr vegetarierfreundlich wie ich feststellen musste.
Ein wenig Inkageschichte
Cusco war der
Nabel der Welt, die einstige Inkahochburg wurde um 1.200 gegründet. Von hier
wurde das riesige Inkareich regiert, welches sich von Chile im Süden bis Ecuador
im Norden erstreckte. Diese riesige Ausdehnung des Reichs ist vor allem dem
Inka Huayna Capac (Herrscher von 1493-1527) zu verdanken. Als Inka wurde immer nur der jeweilige
Herrscher bezeichnet. Die eigentliche Inkahochzeit betrug gerade mal 100 Jahre.
Wahnsinn was die alles geleistet haben.
Das damalige Straßennetz
wird auf über 20.000 km geschätzt. Eine ca. 4.000 km lange Straße schlängelte
sich an der Küste entlang. Das Straßennetz erstreckte sich über das gesamte
Reich, so konnte jeder Winkel schnell erreicht werden. Durch Stafettenläufer
konnten Nachrichten blitzschnell verbreitet werden, bis zu 250 km pro Tag, hab
ich gelesen. Das nenne ich mal fit, vor allem in den Anden und in dieser Höhe
wo mir ja schon bei drei Treppenstufen die Luft wegbleibt.
Ein Stück Inkastraße bei Machu Picchu.
Nicht nur beim
Straßenbau waren die Inka vorbildlich, sondern auch beim Bau ihrer erdbebensicheren Häuser. Die Steine wurden fugenlos verbaut, da passt kein
Blatt Papier dazwischen. Viele von diesen Mauern haben wir noch bestaunt. Die
Spanier haben darauf ihre Häuser errichtet.
Eroberung mit Zuckerbrot und Peitsche
Bei der
Erweiterung des Reichs wurde mit folgender Taktik vorgegangen. Benachbarte
Stämme sollten zunächst mit großzügigen Geschenken dazu überredet werden sich
den Inka anzuschließen, bezeichnen wir dies mal als Zuckerbrot. Die Peitsche
kam dann zum Einsatz, wenn sich die Stämme weigerten sich anzuschließen. Dann
wurde Krieg geführt und das Volk unterworfen. Um sich dennoch wieder die Gunst
des gerade eroberten Volkes zu erkaufen, wurde als nächstes ein befeindeter
Stamm des eroberten Volkes unterworfen, usw.
Fressen und gefressen werden
1.533 eroberten
die Spanier Cusco, zu dieser Zeit war allerdings bereits die Blütezeit der Inka
vorüber.
Ich könnte noch
seitenweise über die Inka und ihre beeindruckende Kultur schreiben, aber das
haben andere schon und ihr wollt ja sicherlich noch was über unsere persönliche
Reise erfahren.
Wir laden Euch ein ...
zu einem kleinen
Stadtrundgang
Hier befinden wir
uns am Plaza de Amas, hier haben wir oft in der Sonne gesessen und Leute
beobachtet.
Dabei wurden wir oft Opfer von geschäftstüchtigen Peruanern, die
uns allen möglichen Kram anbieten wollten.
Wie ihr seht, ist der Himmel strahlend blau, so war er meistens, Wolken waren eher selten.
Hier ist der berühmte 12-eckige Stein in der Calle Hatunrumiyoc zu sehen. Dieser Stein soll angeblich die 12 Monate symbolisieren. Die fugenlose Mauer ist von einem ehemaligen Inkapalast. Die Steine wurden miteinander verzapft, dadurch können sie bei Erdbeben mitschwingen, außerdem sind die Mauern leicht schräg.
Hier im Museo Inka, kann man sich auf jeden Fall ansehen, es ist in einem alten Kolonialhaus untergebracht.
Über den Dächern von Cusco.
Inkafestung Sacsayhuaman
Der Eintritt für diese Stätte hatte es in sich 70 Soles pro Person. Man kann aber auch ein Boleto Touristico für 130 Soles erwerben, der gilt für mehrere Stätten und ist 10 Tage gültig. Der Preis ist schon frech, an der Festung gibt es keinerlei Hinweis- oder Infotafeln, einfach nur die Stätte an sich. Man hat aber die Möglichkeit eine Tour zu buchen, dann bekommt man natürlich Infos.
Andre und ich sind zu Fuß vom Hostel zur Festung hoch gelaufen, als wir gerade oben ankamen sprach uns oben ein Taxifahrer an: "Taxi?". Andre und ich haben uns fast totgelacht, hier probiert wirklich immer und überall jemand mit dir ins Geschäft zu kommen. Mit dem Auto kann man von der anderen Seite über eine Serpentinenstraße die Festung erreichen.
Hier in 3.500 Metern Höhe hat man einen tollen Blick über die Stadt.
20.000 bis 40.000 Leute sollen ca. 70 Jahre lang an dieser Festung gebaut haben. Der Inka Tupac (Regierung von 1471-1493) gab den Bau in Auftrag. Wieder mal hieß es für die Leute Steine schleppen. Wie? Das ist uns rätselhaft. Es müssen wieder die Außerirdischen gewesen sein, vielleicht die, die auf den Nasca Linien gelandet sind. Nein, selbstverständlich nicht, ich mache nur Spaß.
Hier oben gibt es sogar Rutschen, huuuiiiiiiiiii.
Ganz schön große Mauer.
Und man hat nen super Blick auf den Plaza de Arma.
Ausgerechnet Heute musste es bewölkt sein.
Free Walkingtour
Da wir gerne Sachen für umsonst mögen, haben wir an einem Tag eine Stadtführung für umsonst mitgemacht. Dabei lernt man allerdings nichts über die Geschichte oder Gebäude dafür aber welches Geschäfte es gibt und man bekommt überall was zum Probieren. Kann man mal mitgemacht haben.
Wir waren bei einem Musikinstrumenthersteller ...
und durften auch die Instrumente ausprobieren.
Der Gefallener Engel
Im Restaurant/Bar/Café Fallen Angel gibt es viel Engelkunst zu sehen, unglaublich waren die Bilder von Richard Peralta, es ist kaum zu glauben, dass jemand so malen kann. Ein Bild ist im Foto unten im Hintergrund und rechts zu erkennen.
Die Tische haben uns ebenfalls sehr gut gefallen. Dort schwamm sogar zukünftiges Sushi rum, nee, nur n Scherz. Mit einem Angestellten vom Fallen Angel sind wir dann noch ins Gespräch gekommen, er war vor wenigen Wochen in Kölle und hat uns stolz Bilder vom Dom gezeigt, das war was fürs Herz.
SCHÄTZELEIN
Bei einem Stadtbummel haben wir den Hund von Horst Schlämmer gesehen. Ist er nicht entzückend, ich glaube er hat sogar
SCHÄTZELEIN zu mir gesagt. Horst haben wir aber leider weit und breit nicht sehen
können.
Der Berg ruft
Nachdem Andre wieder halbwegs fit war und uns unser neuen Kölner Freunde aus Panama einholt hatten, ging es auf den 5-tägige Salcantay Trek Richtung Machu Picchu. Ein Highlight, dass wir unser Leben lang nicht vergessen werden. Wie man sehen kann haben wir uns dafür gut vorbereitet.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen