Mittwoch, 11. Juli 2012

Das Mysterium der Nasca Linien

11. bis 13.07.12

Wir fahren mit dem Luxusbus

Unsere erste Fahrt in den sagenumwobenen Luxusbussen von Südamerika stand uns bevor. Durch Hilfe des Hostelpersonals hatten wir ein Superschnäppchen gemacht, 8 Stunden Busfahrt inklusive Verpflegung hat uns beide 58 Soles, also in etwa 17 Euro gekostet. Aufstehen um 5, ins Taxi um 5.40 Uhr. Man hat uns versichert, dass Cruz del Sur eine sichere Luxusbusgesellschaft ist, in der man sicher und entspannt reisen kann und es stimmt tatsächlich.

Essen, war aber so lala



Der Busbahnhof glich eher einem Flughafen, unser Gepäck mussten wir aufgeben, wurde gewogen und wir bekamen einen Gepäckschein. Beim Check-In wurden unsere Pässe kontrolliert und beim Boarding noch einmal. Jeder Gast wurde zur Sicherheit mit einer Videokamera gefilmt, wenn jemand den Bus überfällt, dann weiß man wenigstens wie der aussieht und hat seine Personalien. Der Bus ist über Satellit mit einer Zentrale verbunden, sollte es einen unerwarteten Stopp geben, dann sind alle in Alarmbereitschaft. Hat man dann seinen Sitzplatz eingenommen, gibt es noch eine kuschelige Decke und ein Sicherheits-/Werbefilm. Wir fanden das alles recht amüsant. Ach ja, der Bus hatte sogar Wifi!!!

Gleich sind wir da.


Gelegenheit macht Diebe, überall

Unterwegs haben wir einige Reisende getroffen, die in Bussen während sie schliefen bekaut wurden. Zack, die Kamera aus dem kleinen Rucksack raus und schon hat das Gerät den Besitzer gewechselt. Als es dann bemerkt wurde, war es schon zu spät. Wir haben gerne ein paar Euro mehr investiert um entspannter reisen zu können. Eine Garantie gibt es jedoch nicht. Außerdem muss man nicht nach Südamerika fahren um sich beklauen zu lassen, das bekommt man auch hier in Deutschland hin. 

Schöne karge Landschaft

Die Landschaft durch die wir gefahren sind ist wirklich toll, auch wenn sie recht karg aussieht, hat sie uns sehr gut gefallen. 


Nasca Lodge

Nachmittags kamen wir nach einer recht kurzweiligen Fahrt in Nasca an. Wir haben uns in der Nasca Lodge für günstige 45 Soles für ein Doppelzimmer mit eigenem Bad eingenistet. Hier hatte mein Bruder Anfang des Jahres schon gastiert und die Empfehlung war goldrichtig, alles sauber und Maribel die Besitzerin super, super freundlich.

Ein Bonus war ihr kleiner Hund, mit dem wir auf der Dachterrasse öfter mal wild getobt haben, er hat sich immer über Gesellschaft gefreut, runter ins Hostel durfte er nicht. Auf dem Treppenabsatz hat er immer auf Gesellschaft gewartet.


Schöne bunte Nascawelt

Kinderparade es werden sogar Karmelle geschmissen, ja haben wir denn schon Karneval?



Hier werden Kinderträume wahr und direkt auf Foto festgehalten, natürlich gegen Bezahlung. Ich wollte auch, aus Rücksicht auf das Lama habe ich davon abgesehen. Ich wollte, dass der gute Mann auch morgen noch damit Geld verdienen kann.



Dieser Radfahrer gibt Gas, im wahrsten Sinne des Wortes, Fahrrad mit selbst gebauter Halterung für den Gasflaschen-Transport.




Bei einer Tasse Kaffee haben wir das bunte Treiben auf dem Dorfplatz beobachtet. 

Ist da ne Limo auf dem Platz da unten?


Lucas und Flor sind ein Argentinisches Pärchen (rechts und links von Andre und mir) das mit einer Limousine aus den 80ern von Feuerland bis Alaska fahren will. Bei 20 Grad minus haben sie in der Nähe der Solar Uyuni, am weltgrößten Salzsee kalte Nächte verbracht. Lucas meinte, da möchte er nicht einmal mehr dran denken, so furchtbar kalt war es. 


Die beiden dokumentieren ihre Reise auf Facebook unter America sin Limits. Wer Spanisch spricht oder zumindest lesen kann, erfährt dann auch mehr über diese ungewöhnliche Reise. 
Ihr könnt Euch denken, dass so eine Limo mitten in Südamerika ziemlich auffällig ist, sogar die Polizei lies sich mit der Limo ablichten und hatte eine wahre Freude bei der Inspektion dieses ungewöhnlichen Gefährts. Diese Inspektion war natürlich rein aus privatem Interesse.

Auf zu den Linien

In Deutschland haben wir schon einige Reportagen über die sagenumwobenen Nasca Linien gesehen und nun sollten wir sie endlich zu Gesicht bekommen. Mit einem Taxi sind wir für 60 Soles hin und wieder zurückgekommen, Maribel hatte netterweise das Taxi für uns organisiert. 



Man kann auch mit einem Bus dort hin fahren, einfach sagen, dass man beim Mirador Metallico oder Mirador Natural (Aussichtspunkte) rausgelassen werden möchte. Auf dem Weg zurück winkt man sich dann einen vorbeifahrenden Bus ran, ist auf jeden Fall billiger. Nun gut, an diesem Tag haben leider die Busse bzw. Busfahrer gestreikt.

Aussicht vom Mirador Metallico


Wie haben die denn die Linien da hingemacht?

Ganz einfach, die haben sie in den Wüstensand gescharrt und weil die dabei in den so genannten Wüstenlack geritzt haben, kann man sie heute noch sehen.
Die Linien wurden in den 20er Jahren des vergangen Jahrhunderts entdeckt, als jemand mit dem Flugzeug darüber geflogen ist. Diese Geoglyphen existieren natürlich schon ein paar Jährchen länger, sie sollen in den Jahrhunderten vor und nach Christus entstanden sein.

Aus der Luft lassen sich schnurgerade Kilometer lange Linien, Dreiecke sowie Tiere erkennen. Bekannt sind vielleicht einigen von Euch der Affe mit seinem spiralförmigen Schwanz oder die Spinne. Da wir aus Kosten- und Sicherheitsgründen von einem Flug über die Linien abgesehen haben, können wir euch leider nur zwei Figuren und ein paar Linien auf unseren Fotos zeigen. 

Hier eine Figur die man vom Mirador Metallico, einem Metallturm sehen kann. Figur mit Händen? Füßen? So was in der Art.


Hier der Baum



Hier noch ein Foto von dem Teil eines einem Modells aus dem Museum. Hier kann man sich ansatzweise ein Bild davon machen wie groß die Fläche insgesamt ist.



Warum haben die die Linien denn in den Boden gekratzt?
Aha, diese Frage ist schon etwas schwieriger zu beantworten. Theorien gibt es viele.

Landebahnen für Außerirdische war eine sehr haarsträubende Theorie. Wer ein Ufo hat braucht gegebenenfalls einen Parkplatz oder eine Garage aber mit Sicherheit keine Landebahn, wenn man mich fragt.
Maria Reichel, eine deutsche Wissenschafterin erforschte unermüdlich Jahrzehnte lang diese Linien. Sie nahm an, dass es ein astronomischer Kalender war, um den Verlauf der Gestirne zu dokumentieren um die Zeitpunkte für Aussaat und Ernte zu bestimmen, diese Theorie ist allerdings nicht belegt. Sie hat insgesamt eine Fläche von 150 Quadratkilometer vermessen. Sie sorgte dafür, dass die Linien geschützt und zum Weltkulturerbe ernannt wurden. 


Eine weitere Theorie besagt, dass es Zeremoniealflächen waren, auf denen u.a. für Regen gebetet wurde.

Wüsten sind toll

Hier in der Wüste hat es uns super gut gefallen, wir hätten hier Stunden sitzen und in die Ferne schauen können. Hier herrscht eine ganz besondere Stimmung. 



Leider wollten wir den Taxifahrer nicht ganz so lange warten lassen, dieser röstete in der Zwischenzeit in seinem kleinen roten Auto in der Sonne. Zuerst aber noch ein wenig Blödsinn fürs Foto machen.


Wer will mehr wissen?

Wer mehr über die Nasca Linien wissen will, der kann sich in der ZDF Mediathek im Internet einen interessanten Bericht ansehen: „Tadort Peru – im Bann der Nasca Linine“. Schaut euch den mal an.

Und wieder geht es weiter

Nach langer Warterei am Busbahnhof sind wir dann mit locker 2 Stunden Verspätung losgefahren. Aber ratet mal wen wir am Busbahnhof wiedergetroffen haben. Ja genau, unsere Österreicher und noch zwei andere die wir in Lima kennen gelernt haben. 
So wir fahren jetzt erstmal weiter nach Arequipa,
diesmal erste Klasse, über Nacht und für 201 Soles.
Weiter unten gibt es noch mehr Fotos für Euch!
Tschööö!!!





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