05.07.2012
Bei unserem Stopp in Panama
wollten wir uns natürlich auch den Panama Kanal ansehen. Nachdem wir uns in
Netz vorab schon mal eine Reportage über den Kanal angeschaut haben, sehr
empfehlenswert dieser Bericht, ging es am nächsten Tag mit einem Chickenbus im Karnevalstyle zu
einer der drei Schleusen.
Beim Ticketkauf am Busbahnhof half uns zum Glück
ein Pärchen aus Argentinien. Mit denen haben wir auf der Hinfahrt nett
gequatscht und ich weiß jetzt auch mehr über die Boca Juniors und dass deren
Stadion übersetzt große Bonboniere heißt.
Der Eintritt für die Plattform und das Museum hat 8 Dollar pro
Person gekostet, ich hätte zum ersten Mal meinen Studentenausweis
nutzen können um ein paar Dollar zu sparen, jetzt hatte ich ihn aber nicht dabei.
Geschichte kurz und knapp
Der Panama Kanal ist ca. 80 km
lang und verbindet die Atlantikküste mit der Pazifikküste. Mit dem Bau wurde
1881 begonnen, die Fertigstellung erfolgte 1914. Nachdem die Franzosen 1889
beim Bau gescheitert waren, übernahmen die Amerikaner einige Jahre später den
Weiterbau. Vor allem in der ersten Bauphase kamen über 20.000 Arbeiter ums
Leben, Gelbfieber und Malaria spielte hierbei eine große Rolle. Um der Malaria entgegen zu wirken
rieten die Ärzte dazu die Bettpfosten der Arbeiter in Wassereimer zu stellen.
Die Folgen waren verheerend, da das Wasser ein wahres El Dorado für die Vermehrung
der Mücken war.
Warum Langschläfer Glück haben
Nachdem wir uns das Museum
angeschaut haben ging es raus auf die Besucherplattform.
Und wieder mal hatten wir Glück,
wir erreichten die Plattform als sie fast noch leer war, später war alles
brechend voll.
Wir hatten einen Platz in der ersten Reihe und konnten tolle
Fotos von der Einfahrt des riesigen Schiffes in die Schleuse machen.
Eigentlich wollte wir früh morgens
hin, damit wir auch die richtig großen Schiffe durch den Kanal fahren sehen
können. Wir sind aber nicht aus dem Bett gekommen, zum Glück, denn die Schleuse
hatte einen Defekt, so dass die Ozeanriesen sich am Nachmittag durch die
Schleuse quetschten.
Ja, ihr habt richtig gelesen,
quetschen ist das richtige Wort, das erste Schiff war 34 Meter breit, der Kanal
ganze 35 Meter, hier ist Millimeterarbeit gefragt.
Die Kanalpiloten gehen für den
Schleusenvorgang an Board und übernehmen das Kommando auf der Brücke. Ganz rechts im Bild kommt das Schiff angeschlichen, es ist 14:23 Uhr.
Das Schiff wird von zwei
Lokomotiven gelenkt / geführt, aber nicht von diesen gezogen, das Schiff fährt
aus eigener Kraft. Der Job des Typen auf der Lok sieht bequem aus.
Das Schiff ist jetzt fast in der richtigen Position, es ist 14:37 Uhr.
Bis das Schiff in seiner Position
war und geschleust wurde ist ganz schön viel Zeit vergangen, das Schiff wurde abgesenkt, 14:54 Uhr. Vorne rechts im Bild sieht man schon das nächste große Schiff was geschleust wird, ein Schiff aus Hamburg.
Die Durchfahrt für so einen dicken
Pott kostet ca. 400.000 USD, die Bezahlung ist in bar möglich, hat bestimmt
jeder Kapitän im Geldbeutel. Im Jahr 2011 durchfuhren ca. 14.000 Schiffe den
Kanal.
Die günstigste Gebühr betrug
bisher 36 Cent, bezahlen musste sie der Amerikaner Richard
Halliburton, er hatte 1928 den Kanal durchschwommen.
Wenn wir heute den Kanal durchschwimmen wollten was müssten wir dann wohl zahlen? Aber dazu haben wir eh keine Lust. Hier noch das Beweisfoto, dass wir tatsächlich da waren.
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